Landesbank Berlin: Sparkassen wollen im Berliner Markt bleiben
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband will auch im Falle einer Niederlage beim Bieterwettbewerb um die Landesbank im Berliner Markt vertreten bleiben. Zugleich kritisierte der Verband das derzeitige Verhalten von Privatbanken.
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Berlin - "Da wir uns den Sparkassenkunden verbunden fühlen, würden wir sie sicherlich auch in Berlin nicht ganz allein lassen", sagte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Heinrich Haasis, dem Tagesspiegel. "Wir bieten mit dem Ziel, die Bank zu erwerben. Wenn das nicht klappt, müssen wir uns neue Strategien überlegen", sagte Haasis. Ob dann eine andere Sparkasse in den Berliner Markt eindringen soll, ließ Haasis offen.
Haasis betonte, die Gemeinschaft der Sparkasse wolle um die LBB bieten, um "eine echte Sparkasse zu erhalten. Sie soll nach Sparkassen-Philosophie betrieben werden." Die Sparkassen seien überall in Deutschland verantwortungsvolle Arbeitgeber. "Wir sehen nicht nur die Rendite, sondern übernehmen auch Verantwortung für die Region."
Kritik am Verhalten privater Bank
Die privaten Banken griff Haasis dagegen scharf an: Es gebe Institute, "die wesentliche Teile der Bevölkerung und der Unternehmen ausschließen oder andere, die nur Einlagen einsammeln, aber ganz klar sagen, dass sie keinen einzigen Euro gewerblichen Kredit geben", sagte der DSGV-Präsident. "Wenn sich jeder so verhalten würde, wäre das eine volkswirtschaftliche Katastrophe."
Mit Blick auf die Krise am US-Immobilienmarkt kritisierte Haasis das Verhalten der Banken: "Die Gier besiegt teilweise die notwendige Vorsicht. Die Leute werden verführt zur Verschuldung nur mit dem Prinzip Hoffnung", sagte der Sparkassenpräsident. "In Deutschland beginnen gerade Bankengruppen, genau das nachzumachen, was jetzt in den USA zu Pleiten führt." (Tsp)
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