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Am Montag hatten die Aktivisten die Käthe-Kollwitz-Statue mit Spätzle beworfen.

© freeschwabylon.tumblr.com

Schwaben-Debatte: Spätzle-Attacke am Kollwitzplatz

Das Denkmal am Kollwitzplatz ist mit Spätzle beworfen worden. Der kulinarische Angriff geht offenbar auf das Konto einiger Spaßvögel, die einen autonomen schwäbischen Bezirk in Berlin fordern. Sogar einen Namen für das neue Areal gibt es schon.

Das Geheimnis um die mit Spätzle beworfene Statue am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg ist gelüftet: Im Internet hat sich nun eine Gruppe von schwäbischen Spaß-Aktivisten zu dem Streich bekannt. Sie setzen sich für einen autonomen schwäbischen Bezirk in Berlin ein und tragen auf schreiend gelbem Hintergrund ihre Forderung in die Welt hinaus: "Der Kollwitzplatz als Zentrum der Berliner Schwaben soll schwäbisch werden." In dem Viereck um den Platz sollten die Schwaben ihre Kultur frei ausleben dürfen. Auch einen Namen für dieses neue Areal gibt es schon: "Schwabylon".

Die Käthe-Kollwitz-Statue hätten sie am Montag aus Wut mit Spätzle beworfen, schreiben die Schwabylon-Verfechter auf ihrer Homepage. Sie wollen nicht akzeptieren, dass die Berliner sie wie Bürger zweiter Klasse behandelten. Dabei arbeiteten die Schwaben hart an der kulturellen und wirtschaftlichen Zukunft der Stadt.

Auch der Politiker Wolfgang Thierse, der kürzlich mit einer Läster-Attacke gegen die Schwaben in Berlin auf sich aufmerksam gemacht hatte, kommt auf der Website der Aktivisten nicht ungeschoren davon: "Wir fordern die Ausweisung des antischwäbischen Agitators Wolfgang Thierse aus Schwabylon."

Möglicherweise wird die Spätzle-Attacke auf die Käthe-Kollwitz-Statue nicht der letzte kulinarische Angriff gewesen sein: Die Aktivisten kündigen an, ihre Spätzlehobel würden nicht eher ruhen, "bis Schwabylon frei ist." Notfalls würden sie ganz Prenzlauer Berg mit einer Spätzleschicht überziehen. Wie ernst man diese Drohung nehmen kann, bleibt unklar.

(tsp/fiem)

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