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SPD in Berlin: Doppelrücktritt bei der SPD: Krach setzt auf Zusammenhalt
Die beiden SPD-Landesvorsitzenden treten zurück. Steffen Krach betont umso mehr die Rückendeckung, die er in der Partei für ihn wahrnimmt.
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SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach fühlt sich nach der Rücktrittsankündigung der beiden Landesvorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel in der SPD nicht isoliert. „Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass ich alleine in der SPD bin“, sagte er in der RBB-„Abendschau“.
Er habe als Spitzenkandidat beim Landesparteitag vor einer Woche 100 Prozent Zustimmung bekommen und sei nun einstimmig für den Landesvorsitz nominiert worden. „Ich spüre überall in der Partei eine unglaubliche Rückendeckung, auch wenn ich vor Ort bin, in den Wahlkreisen.“
Böcker-Giannini und Hikel hatten sich für Krach als Spitzenkandidaten starkgemacht, der derzeit noch Regionspräsident in Hannover ist - obwohl auch andere Sozialdemokraten wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey oder Fraktionschef Raed Saleh dafür in der Diskussion waren.
Krach bezeichnet sich als überzeugten Pragmatiker
Am Sonntag hatten die beiden Landesvorsitzenden erklärt, zum Monatsende zurückzutreten und damit die Konsequenzen aus mangelndem Rückhalt in der Partei gezogen. Böcker-Giannini und Hikel gelten eher als pragmatisch, nicht als Vertreter des linken Flügels der Partei.
„Weil immer darüber gesprochen wird, der pragmatische Flügel hat jetzt verloren. Ich bin absolut überzeugter Pragmatiker“, sagte Krach.
Konflikte mit Parteilinken befürchtet er nach eigenem Bekunden nicht: „Es gibt unterschiedliche Flügel, es gibt auch unterschiedliche Auffassungen in einer Partei. Das gehört dazu“, sagte er.
„Wenn man Landesvorsitzender ist einer Partei mit 18.000 Mitgliedern, heißt das ja nicht, dass alle immer einer Meinung sein müssen. Das, finde ich, ist auch etwas, wo wir nachdenken müssen.“
Krach war zwischen 2014 und 2021 Staatssekretär für Wissenschaft in Berlin und wurde danach Regionspräsident in Hannover. Bei der Wahl zum Landesparlament im September 2026 fordert er den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner von der CDU heraus, mit der die SPD als Juniorpartner in Berlin regiert.
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