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Berlin: Sprudelwasser

Der Brunnen am Viktoria-Luise-Platz plätschert wieder. Auch 75 weitere Fontänen finanziert die Wall AG

Als die Wasserfontäne um elf Uhr auf Knopfdruck in den blauen Himmel schoss, schien der Frühling angekommen zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Sonntag der erste Brunnen Berlins eingeschaltet. Der Viktoria-Luise-Platz in Schöneberg war für diesen Anlass von Graffiti befreit worden, das Gras strotzte geradezu vor frischem Grün.

„Das Geräusch ist einfach schön. Wenn der Brunnen nicht eingeschaltet ist, wirkt der Platz so öde“, sagte eine junge Mutter, die mit ihrer Tochter zum Fest gekommen war. Insgesamt tummelten sich mehrere hundert Besucher aller Altersklassen auf dem Platz. Dass der Brunnen sprudelt, verdanken die Berliner – wie schon in den drei Jahren zuvor – dem Engagement der Wall AG. Hans Wall, Chef des Stadtmöbel-Unternehmens, freute sich über das kleine Volksfest. „Wir waren das erste Unternehmen, dass Berliner Brunnen finanziert hat. Inzwischen gibt es Nachahmer. Und das ist gut so“, sagte er. Die 400 000 Euro investiere er gerne, weil Brunnen zum Stadtbild und zur Lebensqualität gehörten.

In der Stadtentwicklung wird der Viktoria-Luise-Platz als Vorbild gesehen. Er sei einer der schönsten Plätze Berlins, sagte Hans Stimmann, der Senatsbaudirektor der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. „Er ist schön grün, es gibt Sitzgelegenheiten, den Springbrunnen und die Wohnungen drum herum.“

Die waren an diesem schönen Tag größtenteils leer. Die Bewohner waren auf dem Platz, der voll von Menschen war. Sie freuten sich über die Musik von der Blaskapelle und einer Drehorgel, über Kaffee und Pfannkuchen oder Bratwürste und Brezeln. Die Kinder ließen ihre Gesichter schminken oder bemalten Ostereier. Vor allem aber freuten sich alle am Sonnenschein. „Wir hatten wirklich Glück, denn vor drei Tagen war noch Eis im Brunnen. Aber zu Ostern wollten wir das Fest nicht machen, da sind die meisten Bewohner im Urlaub und keiner hat etwas davon“, sagt Beate Stoffers von der Wall AG. In den nächsten Tagen und Wochen werden auch viele andere Berliner Brunnen wieder in Betrieb genommen; 75 davon auf Kosten der Wall AG, die für Betrieb wie auch Reinigung aufkommt. Unter ihnen sind so bekannte Brunnen wie der Wasserklops auf dem Breitscheidplatz, der in den nächsten zwei Wochen eingeschaltet werden soll, der Siegfriedbrunnen am Rüdesheimer Platz, der Blaue Obelisk am Theodor-Heuss-Platz und der Jugendplatzbrunnen in Spandau, zu dessen Inbetriebnahme es auch eine kleine Feier geben soll. Einen genauen Termin dafür konnte Wall-Sprecherin Beate Stoffers noch nicht angeben.

Meike Patzig

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