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Stadtleben: Kreuzbergs kleine Rockfabrik Das SO 36 hat umgebaut und macht jetzt auf Club

Glaubt man den Geschichtsbüchern, gab es 1986 einen ziemlich absurden Termin im Konzertschuppen „SO36“. Ein gewisser John Francis Bongiovi, damals 25, war nach Berlin gereist, um eine Konzerthalle für seine junge Rockband zu finden.

Glaubt man den Geschichtsbüchern, gab es 1986 einen ziemlich absurden Termin im Konzertschuppen „SO36“. Ein gewisser John Francis Bongiovi, damals 25, war nach Berlin gereist, um eine Konzerthalle für seine junge Rockband zu finden. Vor dem Laden aber an der Kreuzberger Oranienstraße – viel zu lang, viel zu groß! – hatte der Mann gehörig Respekt: „Im SO spielen? Nee, kriegen wir nie voll“.

Der Mann ist in den folgenden Jahren besser bekannt geworden unter seinem Künstlernamen Jon Bon Jovi und hätte das SO 36 in seiner besten Zeit bestimmt zehn Mal füllen können, aber Recht hatte er schon damals: Die Konzerthalle macht Eindruck, weil sie ganz schön groß ist.

Nach etlichen wunderbaren Gigs (Die Ärzte, Die Toten Hosen, Faith No More, The Streets…) wollen die Macher wieder kleinere Bands anlocken und haben den Saal umgebaut. Die Bühne wurde vorgerückt, der hintere Teil des Saals mit einem rotem Vorhang verdeckt. Die Leute können sich von nun an die Musiker entspannt von der Bar aus anschauen (und nicht die endlose Leere dazwischen). Das ganze Projekt nennt sich „SO 36 – Club“ und soll „intim und sexy“ sein, mit einer „clubby Atmosphäre“. Im Wohnzimmer für Freunde der alternativen Musik und Fans von unkonventionellen Partys wird von nun also in kleinem Club-Rahmen gerockt. Den Auftakt machen am 10. Januar zwei Kiezgrößen: Kumpelbasis und Sedlmeir greifen zu den Gitarren, anschließend legen DJs auf. Los geht’s in neuer, alter Location um 20 Uhr; Eintritt: 8 Euro. AG

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