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Catwalk: Vergangenheit grüßt Zukunft
Können Kleider nach Oma und dabei spektakulär aussehen? Wie das geht, führten die Berliner Paul Scherer und Constanze Gonzàlez vor. Eine braune Strickjacke aus dicker Wolle, schön warm mit breiten Bündchen und kuscheligem Kragen, ziehen sie so lang, bis ein schmales Kleid entsteht, nach dessen Trägerin man sich umdrehen würde.
Stand:
Als Inspiration für die Winterkollektion 2009/2010 diente der Anfang des letzten Jahrhunderts mit Keulenärmeln und Stehkragen, ausladend schwingenden Schößchen an kurzen Jacken und engen Röcken, kurzen Capes aus Nerz oder Pailletten. Obwohl die Zitate deutlich zu erkennen sind, wirken Scherer González immer absolut modern; Motorradjacke und Cape kombinieren sie völlig mühelos und mit großer Schneiderkunst.
Auf Karamelltöne folgten Eisblau und Rost
Die Abteilung Tageskleider in Braun- und Karamelltönen, aus Wolle und Seide, wurde abgelöst durch Abendkleider in strahlenden Farben - Rot und Eisblau und Rost. Da gab es ein kaffeefarbenes Halterneckleid, das sich weit und leicht um die Trägerin bauschte, ein trägerloses in Pfirsichtönen, ein kleines Nichts mit Blumendruck.
Und schließlich: die Haute Couture. Eine Riesenschleife als Top; ein Rock, dessen Saum wie viele aneinander gesetzte spitze Tüten wippte; ein besticktes, pelzbesetztes Riesencape, das fast waagerecht hinter der Trägerin abstand. Paul Scherer ist ein Bildhauer unter den Modedesignern, Constanze Gonzàlez, die sich hauptsächlich um die Prêt-à-porter-Kollektionen kümmert, eine stilsichere Reisende zwischen vergangenen Zeiten und der nahen Zukunft.
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