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THEKEN Tanz: Vox Bar

Das Areal am Potsdamer Platz ist für Cocktail-Fans nicht das Highlight, das man von dieser architektonischen Visitenkarte des neuen Berlin hätte erwarten dürfen. Es gibt zwar keinen Mangel an Trinkstätten, aber wirklich gut war immer nur die Vox Bar im Hotel Grand Hyatt.

Von Frank Jansen

Das Areal am Potsdamer Platz ist für Cocktail-Fans nicht das Highlight, das man von dieser architektonischen Visitenkarte des neuen Berlin hätte erwarten dürfen. Es gibt zwar keinen Mangel an Trinkstätten, aber wirklich gut war immer nur die Vox Bar im Hotel Grand Hyatt. Vielleicht war das der Grund für die Schließung des „Dietrich’s“, das im Grand-Hyatt-Komplex die Vox Bar ergänzen sollte, doch nie mithalten konnte. Jedenfalls dachten sich drinking man und compañera kürzlich beim Bummel durchs Neubaugewirr, wenn hier noch ein Cocktail genommen werden sollte, dann käme nur das Vox infrage.

Optisch hat sich glücklicherweise nichts verändert. Der Raumfortsatz des Restaurants Vox – der Name erinnert ans ehemalige Vox-Haus in der Potsdamer Straße, 1923 Geburtsstätte des deutschen Rundfunks – prunkt mit einem Tresenbackbord, in dem mehr als 200 Whisky-Flaschen stehen. Das drinking couple entschied sich hingegen für Cocktails und nahm in den eleganten schwarzen Clubsesseln Platz. Ein junger Nachwuchskellner brachte die Karten, in denen auch drei Winterdrinks angeboten werden. Der Chefkeeper hatte sie selbst komponiert und ihnen poetische Namen wie Wintertraum, Eiszeit und Kandierter Apfel beschert. Die compañera winkte nach einem Blick auf die Ingredienzen ab: „Klingt alles zu süß.“ Doch der drinking man war schneemännisch gestimmt.

Der Kandierte Apfel (Granatapfel, Calvados, Zimt, Orangenlikör, Ananassaft) kam blutrot mit einer zartrosa Schaumschicht – und schmeckte superb. Der ideale Begleiter für einen Winterabend, auch gut passend zu süßem Dessert. Die compañera testete einen Passion Caipiroshka (Premium Wodka, frische Passionsfrucht, frische Grapefruit, Maracujasaft, weißer Rohrzucker): „Sehr lecker.“

Es folgte für sie ein Virgin Hurricane (Rumsirup, Maracujasirup, Limette, Ananassaft, Orangensaft), der mit dem Kommentar „fast wie ein echter Hurricane“ geadelt wurde. Der drinking man näherte sich derweil einem Red Lion (Gin, auf Wunsch war es Tanqueray, Grand Marnier, Grenadine, Zitronensaft, Orangensaft). Er war gut und stark.

So hätte das weitergehen können, vielleicht wären dann noch die zwei anderen Winterdrinks fällig gewesen, aber das drinking couple hatte genug. Gedämpft wurde die Lust am Bleiben auch durch den etwas unbeholfenen Service, ein im Vox bislang unbekanntes Phänomen. Mineralwasser wurde erst nachgeschenkt, als die ausdrückliche Bitte formuliert war, auf einige Cocktails musste man lange warten, und dann stimmte die Rechnung nicht. Nun ja, welche Jahreszeit ist schon vor einem Zwischentief sicher? Frank Jansen

Vox Bar im Hotel Grand Hyatt Berlin, Marlene-Dietrich-Platz 2 in Tiergarten, Tel. 25 53 12 34, täglich ab 17.30 Uhr

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