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Berlin: Stiftung "Hilfe für die Familie": Vorstand trat zurück

Vermutlich im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der Stiftung "Hilfe für die Familie" ist bereits am Dienstag letzter Woche der Vorstandsvorsitzende der Stiftung zurückgetreten: Auf der Kuratoriumssitzung am Dienstag vergangener Woche erklärte Kurt Gawlitta seinen Rücktritt. Gawlitta gehört der Senatsverwaltung für Jugend an, in deren Auftrag er die Arbeit der Stiftung leitete.

Vermutlich im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der Stiftung "Hilfe für die Familie" ist bereits am Dienstag letzter Woche der Vorstandsvorsitzende der Stiftung zurückgetreten: Auf der Kuratoriumssitzung am Dienstag vergangener Woche erklärte Kurt Gawlitta seinen Rücktritt. Gawlitta gehört der Senatsverwaltung für Jugend an, in deren Auftrag er die Arbeit der Stiftung leitete. Er habe wohl "das Gefühl gehabt, das Vertrauen des Kuratoriums nicht mehr zu genießen", so Gawlittas Nachfolger Wolfgang Penkert.

Penkert, ebenfalls ein Beamter der Jugendverwaltung, nahm seine Tätigkeit als Vorsitzender am Freitag auf. Er soll nun die Vorwürfe gegen den fristlos entlassenen Geschäftsführer Marcus S. untersuchen. Dieser steht wie berichtet unter dem Verdacht, eine Millionensumme veruntreut zu haben und Scheinarbeitsverträge abgeschlossen zu haben. Zu den Hintergründen für Gawlittas Rücktritt wollte sich Penkert nicht äußern. Auch die Vertreterin der Caritas im Kuratorium, Danuta Sarrouh, sagte nur lapidar, das Gremium habe den Rücktritt "akzeptiert". Boulevard Berlin: Was die Stadt bewegt... Inzwischen hat Penkert einen kommissarischen Geschäftsführer der Stiftung ernannt. Am heutigen Donnerstag soll mit der Prüfung der Unterlagen begonnen werden. Nach Penkerts Angaben sind die Bücher der Stiftung in einer zumindest ungewöhnlichen Art geführt worden. Es sei nicht deutlich, was Stiftungskapital und was Zuwendungen des Bundes seien. Das Kapital betrage um 20 Millionen Mark, aus dessen Erträgen die Stiftung ihre Arbeit zum kleineren Teil finanziert. Zum größeren Teil gibt sie Bundesmittel von rund 10 Millionen Mark jährlich weiter. Bedürftige Schwangere können bei "Hilfe für die Familie" einen Zuschuss etwa für Babykleidung beantragen. Die gewährten Summen belaufen sich in der Regel auf 1000 bis 3000 Mark.

Eine Prüfungsgesellschaft habe früher bereits versucht, die Buchführung der Stiftung nachzuvollziehen, sagte Penkert - jedoch ohne zufriedenstellendes Ergebnis.

Mit dem der Untreue beschuldigten Ex-Geschäftsführer Marcus S. war am Mittwoch wiederum kein Gespräch möglich. Nach Angaben des Kuratoriumsmitglieds Sarrouh hat er sich krankgemeldet und verweigert jede Zusammenarbeit. Sie sprach aber von einem "sehr begründeten Verdacht" gegen S..

Holger Wild

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