Berlin: Streit um Ecke an den "Linden": Senat entmachtet Bezirksamt Mitte
Im Streit um die Ecke Friedrichstraße / Unter den Linden will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dem Bezirk Mitte die Planungshoheit entziehen. Der Senat stellte die "außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung" des Geländes fest.
Im Streit um die Ecke Friedrichstraße / Unter den Linden will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dem Bezirk Mitte die Planungshoheit entziehen. Der Senat stellte die "außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung" des Geländes fest. Sie ist Voraussetzung, um das Bebauungsplanverfahren an sich zu ziehen, das sonst in den Bezirksämtern läuft. Wie berichtet, gibt es bei Senatsverwaltung und Bezirk verschiedene Ideen über die Bebauung.
Das Bezirksamt Mitte bereitete für das Grundstück einen Bebauungsplan vor, der an der Stelle ein Geschäftshaus, aber auch einen öffentlichen Platz vorsieht. Die Senatsverwaltung pochte auf eine Blockbebauung entsprechend dem Planwerk Innenstadt. Anfang Juli sagte Mittes Baustadtrat Thomas Flierl (PDS), es sei "eine Sünde", den vorhandenen Platz an der "wichtigsten Kreuzung Berlins" komplett zu zerstören. Er warnte davor, die Friedrichstraße als "Schlucht" wieder herzustellen.
Um den Kauf des Grundstücks hatte sich unter anderem ein Unternehmen beworben, das dort ein Medienzentrum plant. Interessiert sind zudem die Betreiber des benachbarten Hotels "Unter den Linden". Sie beabsichtigen, das zu DDR-Zeiten errichtete Hotel abzureißen und durch einen Hotel- und Geschäftskomplex zu ersetzen.
tob