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Marcus Erlenbauer sucht nach seinem Teddy „Mini“ und bittet um Hinweise.

© privat

Update

Wo ist „Mini“?: Bielefelder sucht nach Teddy in Berlin und bietet 1000 Euro Finderlohn

Diebe haben einem Berlin-Besucher aus Bielefeld seine Wertsachen gestohlen. Dabei ließen die Täter auch sein Plüschtier mitgehen – ein Geschenk seiner toten Mutter. Seit vorletzter Woche läuft eine verzweifelte Suche.

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Bislang wartet Marcus Erlenbauer noch auf den entscheidenden Tipp. Seit vorletzter Woche läuft in Berlin eine breit angelegte Suchaktion nach seinem geliebten, kleinen Teddybären „Mini“. 1000 Euro Finderlohn will Erlenbauer zahlen, „wenn das Bärchen unversehrt zu uns zurückkehrt“.

Neben Plakaten und Steckbriefen, die in der Hauptstadt aushängen und das verkünden, bittet auch ein eigener Webauftritt auf Englisch, Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch um Hinweise zu dem gestohlenen Plüschtier.

Gemeldet hätten sich darauf zahlreiche Personen, sagt Marcus Erlenbauer dem Tagesspiegel. Zu Mini führte bislang jedoch noch keine Nachricht. „Zwei waren auch Fake-Mitteilungen, die nur darauf aus waren, das Geld abzugreifen.“

1000 Euro, wenn das Bärchen unversehrt zu uns zurückkehrt.

Aufruf von Marcus Erlenbauer

Marcus Erlenbauer ist Galerist aus Bielefeld. Die Suche nach „Mini“ ist für den 45-Jährigen aber kein Kunstprojekt, sondern eine wichtige Herzensangelegenheit. „Es ist mein Talisman, den ich 30 Jahre habe. Er ist mir von meiner Mutter, die sehr tragisch gestorben ist, noch zuletzt geschenkt worden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Für ihn sei der Verlust sehr schlimm. „Das ist für mich etwas ganz, ganz Besonderes und etwas, was für mich unwiederbringlich ist. Deswegen suchen wir händeringend an allen Stellen in Berlin, an den unmöglichsten Orten, wo uns Leute Hinweise gegeben haben, die bis jetzt aber noch nicht zum Ergebnis führten.“

Mit Flugblättern wird in Berlin breit nach „Mini“ gesucht.

© dpa/Christof Bock

Der Galerist und sein Lebensgefährte hatten sich am 3. Juni in einem Lokal an der Straße Unter den Linden mit einer Schauspielerin getroffen und dabei die Wertsachen kurz aus den Augen verloren. Offensichtlich hätten Diebe dann skrupellos Beute gemacht. Eigentlich kein Drama: „Karten, Scheckkarten und Ausweisdokumente, all das kann man ersetzen.“ 

Aus dem Gleichgewicht geworfen

Der gut zwölf Zentimeter große Bären im gelben Strampler sei hingegen nicht ersetzbar: „Der begleitet mich auf all meinen Reisen, bei meinen Projekten und überall, und der ist immer mit dabei. In dem Moment, wo Sie etwas so Emotionales verlieren, da haben sie plötzlich ein Problem, und da ist auch ihr Leben irgendwo komplett aus dem Gleichgewicht geworfen.“

Daher jetzt die Suchaktion: „Wir haben dann entschieden, einen sehr hohen Finderlohn von 1. 000 Euro auszusetzen, haben das in verschiedenen Sprachen auch übersetzt.“ Zudem habe er Flugblätter und Post-Its in der Stadt verteilt und über soziale Medien auf den Verlust aufmerksam gemacht.

Einfühlsame Zuschriften, aber der entscheidende Hinweis fehlt

Daraufhin erreichten Erlenbauer zahlreiche einfühlsame Nachrichten. Eine Frau habe zum Beispiel angeboten, einen „Mini 2.0“ nachzubauen, erzählt er am Telefon. „Und eine Dame aus dem Kölner Raum rief mich am Pfingstmontag an und teilte mir mit, dass sie eine Teddybärensammlung hat. Da das Bärchen von Ende der Neunzigerjahre ist, hätte sie geguckt und hat wohl das Geschwisterbärchen in ihrer Sammlung, was sie mir gerne geben würde, wenn Mini wirklich nicht auftauchen würde.“

Marcus Erlenbauer sagt, er finde diese Zuschriften „lieb und total hinreißend“. „Es freut mich wirklich, dass man nicht als Spinner abgetan wird. Es gibt wirklich Menschen, die das verstehen, und das finde ich sehr, sehr schön.“ Aber auch die freundlichen Zuschriften und Angebote können seinen kleinen Bären nicht ersetzen.

Erlenbauer wird weiter nach „Mini“ suchen und hofft nach wie vor auf den entscheidenden Tipp. Hinweise nimmt er unter der Rufnummer 0176 630 57 301 entgegen. (mit dpa)

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