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Berlin: Tempelhof-Schöneberg: Der Bezirk wuchs, der Bürgermeister verlor an Gewicht

Zwei Bezirke zu fusionieren, ist offenbar keine Kleinigkeit: Drei Kilo hat Dieter Hapel (CDU) seit Beginn seiner Amtszeit Anfang des Jahres abgenommen. Er sei viel innerhalb des lang gestreckten und von der Einwohnerzahl größten Bezirks der Stadt hin und her "gehetzt".

Zwei Bezirke zu fusionieren, ist offenbar keine Kleinigkeit: Drei Kilo hat Dieter Hapel (CDU) seit Beginn seiner Amtszeit Anfang des Jahres abgenommen. Er sei viel innerhalb des lang gestreckten und von der Einwohnerzahl größten Bezirks der Stadt hin und her "gehetzt". Gestern, nach 100 Tagen Fusion, gab er sich zufrieden: Zu "Chaos" und zu einem vom politischen Gegner befürchteten "schwarzen Einmarsch" in Schöneberg sei es nicht gekommen, findet er. Die Stadträte führten wegen fehlenden Geldes zurzeit ohnehin keine "massiven politische Diskussionen". Zum Thema Fusion sollte gestern Abend auch eine Podiumsdiskussion stattfinden.

Den neuen Ortsteil Schöneberg hat der "gelernte Tempelhofer" Hapel in den vergangenen drei Monaten erkundet: Stationen waren das "Pallasseum", bislang als "Sozialpalast" bekannt, die wirtschaftlich gebeutelte Potsdamer Straße und die Neumark-Grundschule mit 90 Prozent Migrantenkindern. Man müsse verhindern, dass im Bezirk weitere Problemviertel wie der Schöneberger Norden entstünden, sagte Hapel. Die von Statistikern errechnete Stadtflucht - bis 2010 soll es 4,3 Prozent weniger Schöneberger geben - müsse gestoppt werden.

Wohnungsgesellschaften sollten stärker auf eine "ausgeglichene" Mieterstruktur achten, darauf, dass nicht zu viele sozial problematische Bewohner an einem Ort leben. Die Fehlbelegungsabgabe müsse weg.

Ein weniger positives Bild von der Fusion zeichnete gestern Hapels Vorgängerin in Schöneberg, Gesundheitsstadträtin Elisabeth Ziemer (Grüne). Die Verwaltung sei "nicht bürgernäher geworden". Sie werde auch nach den Umzügen noch lange mit sich selbst beschäftigt sein. Für Aufgaben, die die Senatsverwaltungen den Bezirken übertragen haben, sei vieles ungeklärt.

tob

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