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Berlin: Tödlicher Sturz einer Tänzerin

Ehemann bestreitet vor Gericht, sie aus dem Fenster gestoßen zu haben

Der tragische Tod einer Tänzerin überschattete das Gastspiel von André Hellers Zirkusprojekt „Afrika!Afrika!“ in Berlin: Vor sieben Monaten stürzte Khady G. aus ihrem Apartment in Lichtenberg 24 Meter in die Tiefe. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wurde sie erst mit einem Messer attackiert und dann gestoßen. Der Ehemann soll der Täter sein. Samba N. aber wies den Vorwurf des Totschlags gestern vor Gericht zurück.

Es hatte an jenem Vormittag im August letzten Jahres Streit gegeben. Das gab der 33-jährige N. zu. Dabei ging es um die Rückkehr in den Senegal. Khady G. wollte nicht mit. Samba N. will ein Messer gegen seinen Oberkörper gerichtet und mit Selbsttötung gedroht haben. Seine Frau sei auf ihn zugekommen. „Ich habe sie weggeschubst, dabei sind wir beide zu Boden gegangen.“ Es sei möglich, dass er Khady G. dabei mit dem Messer getroffen habe. „Aber nicht absichtlich in den Rücken gestochen“, behauptete er. Kurz darauf habe sich seine Frau aus dem Fenster gestürzt.

Als die Eheleute im November 2005 zum Ensemble der Show „Afrika!Afrika!“ kamen, ernteten sie Bewunderung. „Tolles Paar“, sagte man über die beiden Tänzer. Der Eindruck aber änderte sich bald. Mehrfach soll der Mann seine Frau geschlagen haben. Im Mai vorigen Jahres flog Samba N. deshalb aus der Show. „Khady hatte große Angst“, sagte am ersten Prozesstag ein Künstlerbetreuer.

Samba N. war beobachtet worden, als er etwa zum Zeitpunkt des Sturzes fluchtartig den Apartmentblock verlassen hatte. Einen Tag später wurde er in Hamburg festgenommen. Er fühle sich für den Tod der Frau mitverantwortlich, weil er sie in die Enge getrieben habe, sagte sein Verteidiger. Khady G. sei in einer „Kurzschlusshandlung“ gesprungen. K.G.

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