
© Jens Kalaene/dpa
Tödlicher Sturz in den Teltowkanal: Angeklagter schweigt vor Berliner Gericht
Ein Mann stürzt die steile Böschung hinunter und ertrinkt im Kanal. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus. Über ein gestohlenes Handy wird ein Verdächtiger identifiziert.
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Er soll einen 62-jährigen Mann bestohlen und anschließend in den Teltowkanal gestoßen haben: Knapp sechs Monate nach dem tödlichen Sturz steht ein 59-Jähriger wegen Mordes vor dem Berliner Landgericht. Der Verteidiger erklärte, sein Mandant werde zu den Vorwürfen schweigen.
Der Angeklagte soll den 62-Jährigen am 30. Juni dieses Jahres zunächst in einem Supermarkt beobachtet haben. Laut Anklage habe er erkannt, dass der Mann alkoholisiert war und „ein leichtes Opfer abgeben würde“. Der 59-Jährige sei dem Mann gefolgt und habe ihm auf einem Parkweg ein Mobiltelefon und eine Tasche mitsamt Portemonnaie entrissen. Als der Attackierte sein Eigentum zurückforderte, habe er den Mann die steile Böschung des Teltowkanals in Berlin-Britz hinuntergestoßen.
Entwendetes Handy führte zur Festnahme
Zeugen hatten den Mann im Wasser gesehen und die Rettungskräfte alarmiert. Diese konnten ihn noch lebend bergen, kurze Zeit später starb er aber in einem Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Mord aus Habgier und in Verdeckungsabsicht aus. Zudem lautet die Anklage auf räuberischen Diebstahl mit Todesfolge.
Der Angeklagte mit bulgarischer Staatsangehörigkeit wurde über das entwendete und nach der Tat weiter eingeschaltete Handy als Tatverdächtiger identifiziert. Der Mann, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte, wurde am 1. Juli festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Bei der Polizei soll er die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt haben, das Handy habe er unter einer Parkbank gefunden.
Das Gericht will am 19. Dezember mit der Befragung von Zeugen beginnen. Für den Prozess sind bislang sieben weitere Tage bis zum 11. Februar terminiert. (dpa)
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