Tödliche „Teufelsaustreibung“ durch „Salzwasserkur“: Gegen drei Männer und eine ist in Berlin Anklage wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge erhoben worden.
Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, wirft sie den Angeschuldigten vor, zwischen dem 30. November und 7. Dezember 2015 mittels einer „Salzwasserkur“ gemeinschaftlich eine 22-Jährige getötet zu haben – offenbar, weil sie keine Kinder bekam.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die verstorbene Nesma M. die Ehefrau des 34-jährigen Angeschuldigten Wajdi H. Ebenfalls angeschuldigt sind ihre Schwiegereltern Widad A. (57) und Mohamad H. (58).
„Um die Kinderlosigkeit der Getöteten zu behandeln, sollen die Angeschuldigten gemeinsam mit dem als islamischem Wunderheiler tätigen Angeschuldigten Mazen K. ihr Opfer täglich zur Aufnahme von Wasser gezwungen haben, welches mit einer gesundheitsschädlichen bzw. zuletzt tödlichen Dosis Kochsalz angereichert gewesen sein soll“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
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Die junge Frau soll demnach an einer Gerinnungsstörung und an einem fiebrigen Infekt gelitten haben und starb am 7. Dezember 2015 an einer beidseitigen Lungenarterienembolie und einem Hirnödem im Krankenhaus, so die Staatsanwaltschaft. Reanimationsversuche blieben erfolglos. (Tsp)
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