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Berlin: Traditions-Biergarten: Idyll mit Wasserblick - Das Wirtshaus am Hohenschönhausener Orankesee wiedereröffnent

Ausflügler und Anwohner können sich auf ein neues Ausflugsziel freuen: Das traditionsreiche Wirtshaus am Orankesee wird am heutigen Sonnabend um 12 Uhr wiedereröffnet. "Wir starten erst einmal provisorisch mit dem Biergarten", kündigt Anja Raneburger an.

Ausflügler und Anwohner können sich auf ein neues Ausflugsziel freuen: Das traditionsreiche Wirtshaus am Orankesee wird am heutigen Sonnabend um 12 Uhr wiedereröffnet. "Wir starten erst einmal provisorisch mit dem Biergarten", kündigt Anja Raneburger an. Für die Gäste stehen rustikale Holzbänke bereit, alte Kastanienbäume spenden Schatten, und der Blick fällt auf den idyllisch gelegenen Orankesee. Etwa 500 Leute können die wundervolle Aussicht hier mitten im Grünen genießen.

Wer an den Wochenenden kommt, der wird von Jazz- und Swingklängen von Livebands erwartet. Allerdings müssen Anja Raneburger - übrigens Tochter des prominenten Küchenchefs Franz Raneburger - und ihr Partner André Fröhlich noch bis zur nächsten Saison improvisieren. So stehen auf dem insgesamt 4000 Quadratmeter großen Areal derzeit ein Zelt, Pavillons und Container. "Wir wollen damit die Zeit bis zum Wiederaufbau der historischen Gaststätte überbrücken", sagt Fröhlich. Außerdem soll getestet werden, ob das Gelände überhaupt noch angenommen wird.

Doch darüber brauchen sich die beiden Schöneberger wohl kaum Sorgen zu machen. Schon während des Biergartenaufbaus war das Interesse der Hohenschönhausener und Weißenseer riesengroß, erzählt André Fröhlich. Spaziergänger hätten sich nach der Eröffnung erkundigt, und manche von ihnen erzählten sogar ein Erlebnis aus dem alten Lokal. Ende Oktober 2001 sollen die Arbeiten für ein neues Wirtshaus beginnen. Rund 3,5 Millionen Mark werden in das Gebäude mit einem großen Saal investiert. Nach der Eröffnung sol hier gutbürgerliche Küche geboten werden.

"Hier ist es wirklich herrlich, eine Oase am Rande der Großstadt", schwärmt der 31-jährige Fröhlich, der sich noch an seinen ersten Besuch Anfang der 90er Jahre im Restaurant erinnert. "Ich habe mich sofort in dieses Gelände verliebt." Allerdings hätte Fröhlich damals nie daran gedacht, das Lokal selbst zu übernehmen. Das ist eher einem glücklichen Zufall zu verdanken, wie er sagt. So wandte sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gesobau an das junge Paar, nachdem sie das 1993 geschlossene Lokal im vorigen Jahr vom Bezirk Hohenschönhausen gekauft hatte. "Das Konzept, das uns die beiden dann vorlegten, hat uns begeistert", sagt Jürgen Lüdtke vom Gesobau-Vorstand über die neuen Pächter, die bislang zu den Betreibern des Gourmet-Restaurants "Remise" im Glienicker Schlosshof gehören. Die Speisen wie Suppen oder Kuchen werden zunächst täglich frisch aus Zehlendorf nach Hohenschönhausen geliefert.

Seit 1892 gab es das Restaurant, anfangs unter dem Namen "Terrassen am Orankesee". Vis à vis entstand 1929 das Strandbad. Bis zu 5000 Menschen kamen an warmen Tagen ins Lokal. Seit 1993 war das Haus allerdings geschlossen, die Immobilie wurde dem Bezirk übertragen. Doch die Suche nach einem neuen Besitzer gestaltete sich schwierig. Mehrmals scheiterten Verhandlungen mit potenziellen Käufern. Zu allem Unglück brannte das Wirtshaus dann vor drei Jahren ab. Im vorigen Jahr wurde die Ruine schließlich abgerissen.

bey

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