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Berliner Mauer: Tränenpalast als zentraler Gedenkort "ungeeignet"

Der Trägerverein der Gedenkstätte Berliner Mauer lehnt die Nutzung des Tränenpalastes in Mitte als zentralen Gedenkort für die deutsche Teilung ab. Er spiegele vorrangig Erfahrungen der West-Berliner wider.

Berlin - Nur wenige Ost-Berliner hätten das Gebäude von innen gekannt, denn sie benötigten dazu eine Reiseerlaubnis ins "kapitalistische Ausland", so Vereinschefin Gabriele Camphausen. Die ehemalige Abfertigungshalle für den Ost-West-Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße soll nach Meinung des CDU-Vizefraktionschefs Michael Braun zum zentralen Erinnerungsort aufgewertet werden.

Hintergrund sei, dass die Gedenkstätte an der Bernauer Straße, der diese Rolle nach dem Willen des Senats zukommt, von den Besuchern nicht genug angenommen werde. Zudem sei der Tränenpalast, dessen Name auf die traurigen Abschiedsszenen zu Mauerzeiten zurückgeht, ein authentischer, emotionaler Ort. Dagegen sieht das Berliner Gedenkkonzept vor, an zehn Stellen in der Stadt an die Teilung und die Maueropfer zu erinnern. Dazu gehören der Checkpoint Charlie, das Brandenburger Tor und die Eastside Gallery.

Camphausen begrüßte, dass der Tränenpalast in seiner Substanz und Bedeutung erhalten bleibe. Er sei ein wichtiger und vor allem authentischer Ort deutsch-deutscher Begegnung. Eine Integration des Tränenpalastes in das Gesamtkonzept zum Mauergedenken wäre deshalb als inhaltliche Weiterentwicklung wünschenswert und sinnvoll.
(tso/ddp)

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