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Berlin: Urheberrechtlich geschützte Strichliste

Mit Plakataktionen für seine Partei hat CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer wenig Glück. Ein Jahr nach der Unionskampagne gegen die rot-grüne Rentenreform und die Fahndungsplakate mit dem "Rentenbetrüger" Gerhard Schröder droht der CDU jetzt erneut Ärger.

Mit Plakataktionen für seine Partei hat CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer wenig Glück. Ein Jahr nach der Unionskampagne gegen die rot-grüne Rentenreform und die Fahndungsplakate mit dem "Rentenbetrüger" Gerhard Schröder droht der CDU jetzt erneut Ärger. Der Heidelberger Grafiker Klaus Staeck erwägt eine Urheberschutzklage gegen die Verwendung des Plakats, das Laurenz Meyer am vergangenen Freitag an der CDU-Parteizentrale in Tiergarten vorstellte. Staecks Vorwurf: Das Großflächenplakat an der Fassade des Konrad-Adenauer-Hauses sei ein Plagiat.

Der Schriftzug mit der Frage "Wie viele Arbeitslose noch, Herr Schröder?", der mit unzähligen schwarzen Strichkolonnen unterlegt ist, soll von einem Plakat abgekupfert sein, das Staeck bereits 1985 angefertigt hatte - und zwar für die SPD. Damals hatte der Künstler 45 weiße Plakattafeln mit Strichkolonnen versehen und auf der letzten Tafel die Frage gestellt: "Wie viele Arbeitslose noch, Herr Kohl?" SPD-Mitglied Staeck kündigte an, die CDU auf Unterlassung zu verklagen und sie so zu zwingen, das Plakat zurückzuziehen. "Die Verbindung der Strichkolonnen mit den Arbeitslosen ist eine Idee von mir", erklärte der Künstler. "Wir werden deshalb urheberrechtlich gegen die CDU vorgehen."

Für die Zeit, in der das Plakat die Parteizentrale weiter schmücke, will Staeck der CDU darüberhinaus ein Honorar in Rechnung stellen. Sollte er Erfolg haben, wäre es wohl das erste Mal, dass die CDU einen SPD-Mann für ihre Werbung bezahlen muss.

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