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Berlin: Vater wegen Missbrauchs vor Gericht

Drei seiner fünf Kinder brachten den Vater auf die Anklagebank. Sie berichteten von jahrelangen Übergriffen.

Drei seiner fünf Kinder brachten den Vater auf die Anklagebank. Sie berichteten von jahrelangen Übergriffen. „Schläge waren relativ normal. Wir dachten, das muss so sein“, sagte gestern eine inzwischen 19-jährige Tochter im Prozess gegen den 40-jährigen Kurierfahrer. Bei ihr habe er mit der Hand zugeschlagen, zwei jüngere Geschwister habe er mit Gürteln, Gardinenstangen, Rohrstock und weiteren Gegenständen gezüchtigt. Die älteste Tochter soll er zudem in 14 Fällen sexuell missbraucht haben.

Die Kinder waren drei, vier und sieben Jahre alt, als es laut Anklage in der Wohnung der Familie in Pankow zu ersten Gewalttätigkeiten kam. Der Angeklagte dagegen beteuerte: „Ich bin schockiert über die Vorwürfe. Es entspricht gar nicht meinem Naturell, so mit Kindern umzugehen.“ Er wies in Richtung der Mutter der Kinder, die sich im Sommer 2004 von ihm getrennt hatte. „Meine Frau tickte alle drei bis vier Wochen aus“, sagte der Angeklagte. Sie habe dann jeden geschlagen, „der gerade im Weg stand“. Sie habe die Kinder gezüchtigt, wenn sie keinen Mittagsschlaf halten wollten oder beim Essen kichernd am Tisch saßen.

„Strafe nach Regeln gab es bei mir nicht“, bestritt der Vater die Anklage. Ihm sei „höchstens aus Reflex“ mal die Hand ausgerutscht. Mehr als eine Ohrfeige „vielleicht alle halbe Jahre“ sei da nicht gewesen. Auch die Missbrauchsvorwürfe seien falsch. Der Prozess wird Donnerstag fortgesetzt.K. G.

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