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Vegetarische Lebensmittel: Streit um „Tofu-Wurst“: Verband sieht Namensgebung locker
Darf die Tofu-Wurst noch so heißen? Das EU-Parlament will ein Verbot solcher Bezeichnungen. Der Agrarmarketingverband in Brandenburg sieht das gelassener.
Stand:
Aus für die „Tofu-Wurst“ oder den „Veggie-Burger“? Der Agrarmarketingverband Pro Agro in Brandenburg stört sich nicht an den Bezeichnungen. Das Europaparlament sprach sich am Mittwoch dagegen für ein Verbot von Begriffen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“ aus.
Gesellschaftlicher Wandel bringe es mit sich, dass Begriffe eine Bedeutungsänderung erfahren, sagte der Geschäftsführer des Pro Agro-Verbandes, Kai Rückewold, der dpa in Potsdam. „Wenn also ein vegetarisches Produkt auf dem Teller einem gewohnten Bild entspricht und einen klassischen Namen trägt, ist das nichts, was man per se beanstanden müsste.“
Wichtig sei aber, dass die Zutaten in vegetarischen und veganen Produkten für den Verbraucher genauso umfangreich gekennzeichnet seien wie klassische Fleischprodukte. „Grundsätzlich sollte man den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch einfach eine gewisse Mündigkeit zugestehen.“
Vebraucherschützer sehen Verbot kritisch
Nach einer Abstimmung im EU-Parlament sollen Begriffe wie „Steak“, „Schnitzel“, „Hamburger“ und „Wurst“ Produkten vorbehalten sein, die aus Tieren gemacht wurden. Zu den Befürwortern gehört unter anderem der Verband der Fleischwirtschaft. Verbraucherschützer halten wenig davon. Das Parlament muss nun in Verhandlungen mit den EU-Staaten eine endgültige Einigung auf die neuen Regeln finden.
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte zu dem Thema rund 4.200 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland repräsentativ. Jeder Zweite (50 Prozent) findet, dass Bezeichnungen wie Schnitzel oder Wurst ausschließlich für tierische Produkte verwendet werden dürfen und pflanzliche Alternativen andere Namen tragen müssen.
© dpa-infocom, dpa:251009-930-139775/1
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