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Fixpunkt e.V hat nun auch eine Kontaktstelle am Leopoldplatz eröffnet

© Kai-Uwe Heinrich

Verein Fixpunkt in Wedding: Kontaktstelle am Leopoldplatz eröffnet

Vor zwei Jahren musste der Trinkraum Knorke am Leopoldplatz schließen. Nun wurde endlich ein neuer Ort eröffnet, um die Probleme aufzufangen.

"Die Probleme am Leopoldplatz können nur gelöst werden, wenn es einen Begegnungsort wie das Knorke gibt". So sagt es Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) bei der feierlichen Eröffnung der neuen Kontaktstelle am Leopoldplatz, die genau diese Aufgabe erfüllen soll.

Die Kontaktstelle wird von Fixpunkt e.V. betreut und soll eine erste Anlaufstelle für all diejenigen sein, die sonst als problematische Gruppe am Rand der Gesellschaft wahrgenommen werden. Es soll aber auch ein Kontaktpunkt für Anwohner des Leopoldplatzes sein, die mit jemandem über die Probleme in der Gegend sprechen wollen.

Ersatz für das Knorke

Das Knorke war bis 2015 ein von Sozialarbeitern betreuter Ort, in dem sich die Trinkerszene am Leopoldplatz zurückziehen konnte, um sich in einer sicheren Umgebung aufzuhalten und sich unter Umständen beraten zu lassen. Schließlich musste das Knorke aber schließen, da die Probleme mit Drogen dort aus dem Ruder gerieten und das Personal überfordert war.

"Durch die Schließung des Knorkes gab es eine Leerstelle - die nun durch die professionelle Betreuung von Sozialarbeitern des Fixpunkt gefüllt werden soll", so Pfarrerin Judith Brock der evangelischen Nazarethkirche, die die Räumlichkeiten der Kontaktstelle zur Verfügung gestellt hat.

Anlaufstelle für alle

Die neue Kontaktstelle befindet sich in der Nazarethkirchstraße hinter dem Gemeindehaus. In dem kleinen Bungalow befinden sich zwei Beratungsräume, ein Gemeinschaftsraum, ein Waschraum und eine Küche mit Wohnbereich. Hier erhalten Menschen, die Drogen konsumieren saubere Utensilien und werden unter anderem zu Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C sowie HIV beraten.

In der Küche können die Menschen umsonst Tee bekommen, und für wenig Geld Kaffee und Essen erhalten. In den Räumlichkeiten darf auch Alkohol getrunken werden, weshalb die Kontaktstelle in der Regel nur für Personen über 18 Jahre alt zugänglich sei, erklärt Fixpunkt Sozialarbeiterin Claudia Ehnert. "Hier sind aber erstmal alle willkommen, wir wollen niemanden fortschicken", sagt er.

Vor Ort gibt es auch eine Kleiderkammer mit gespendeten Klamotten, wo zum Beispiel Wohnungslose versorgt werden können. Ebenfalls gibt es im Waschraum eine Dusche, eine Waschmaschine und einen Trockner, die von jedem in Anspruch genommen werden können.

Die Kontaktstelle wird im Rahmen des Projektes "Berlin-Mitte - Stadt für alle" vom Bezirksamt Berlin-Mitte unterstützt. Die Räumlichkeiten sind schon seit Dezember in Betrieb, von Montag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr sind am Tag je zwei Sozialarbeiter vor Ort. Neben dem festen Standort gibt es im kleinen Tiergarten auch eine mobile Kontakt- und Beratungsstelle und Straßensozialarbeiter von Fixpunkt, die je nach Bedarf ihre Hilfe in Problemsituationen anbieten können.

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