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Berlin: Verletzte Frau und totes Baby auf Feld gefunden

Berlinerin schwebte in Lebensgefahr, konnte noch nicht befragt werden. Polizei ermittelt in alle Richtungen

Von Sandra Dassler

Werneuchen - Ein totes Baby sowie eine stark unterkühlte und in Lebensgefahr schwebende Frau sind am Donnerstagmorgen auf einem Feld in Weesow gefunden worden. Weesow ist ein abgelegener Ortsteil von Werneuchen nordöstlich von Berlin. Wie die 22-Jährige dorthin gelangte und ob sie überhaupt die Mutter des toten Babys ist, konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht sagen.

Ein Zeuge habe gegen 7.45 Uhr bei der Polizeileitstelle angerufen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Michael Neff: „Er hat offenbar nur die verletzte und offensichtlich fast bewusstlose junge Frau entdeckt, nicht aber den toten Säugling.“ Den fanden Polizisten wenig später in der Nähe der 22-Jährigen. Das Neugeborene soll in einem Behältnis gelegen haben, zu dem sich die Ermittler nicht näher äußern wollten. Zu diesem Zeitpunkt herrschte am Fundort strenger Frost.

Die durch den Anruf des Zeugen alarmierten Rettungskräfte stellten fest, dass die Frau in Lebensgefahr schwebte und brachten sie mit einem Rettungshubschrauber in ein Berliner Krankenhaus. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe war sie nach Angaben der Ermittler nicht vernehmungsfähig und konnte nicht befragt werden.

Völlig ungeklärt sei daher, wie die Frau und das Kind in diese Situation geraten sind, sagte ein Sprecher. Man ermittle wie stets in solchen Fällen in alle Richtungen. So könne es sich um ein Verbrechen durch einen Dritten handeln, um einen Unglücksfall, aber natürlich auch um eine Kindstötung. In der Vergangenheit war es in Brandenburg immer wieder zu Fällen gekommen, wo junge Frauen ihre Kinder nach der Geburt getötet hatten.

Nach Tagesspiegel-Informationen haben Befragungen im Umfeld der 22-Jährigen, die in Berlin lebte und arbeitete, ergeben, dass offenbar niemand in ihrer Umgebung gewusst oder bemerkt hatte, dass sie schwanger war – ein Ermittlungsverfahren gegen sie wurde eingeleitet.

Ob es sich bei dem toten Baby um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, war gestern nicht zu erfahren. Allerdings sei das Kind kurze Zeit zuvor zur Welt gekommen, hieß es. Auch zur Todesursache konnten keine Aussagen getroffen werden, heute erwarte man Ergebnisse der Obduktion. Weil der Verdacht einer schweren Straftat vorliegt, hat die Mordkommission die Ermittlungen übernommen. Der Tatort sei weiträumig abgesucht worden, wobei Spürhunde und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kamen, sagte ein Sprecher. Sandra Dassler

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