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Berlin: Vermisst - Teil 10: Dieter Seifert

Jeden Tag verschwinden Menschen in Berlin. Die meisten werden schnell wiedergefunden.

Jeden Tag verschwinden Menschen in Berlin. Die meisten werden schnell wiedergefunden. Doch manche sind seit Monaten oder gar Jahren verschollen. Ihre Namen stehen auf den Fahndungslisten der Polizei. Der Tagesspiegel stellt täglich einen von ihnen vor.

Vielleicht sind Dieter Seifert die Probleme über den Kopf gewachsen, vielleicht hat er die Flucht ergriffen, ist irgendwo abgetaucht und baut sich eine neue Existenz auf. Wenn ein Mensch plötzlich verschwindet, gilt die erste Suche den möglichen Motiven des Vermissten. Und Dieter Seifert hätte einige Gründe gehabt, seinem Leben eine andere Richtung zu geben.

Nach einem Tauchurlaub auf Kuba war der 53-jährige Architekt im Mai 1998 zunächst wie erwartet wieder im Büro erschienen, doch nach wenigen Tagen kam er ohne Angabe von Gründen nicht mehr zur Arbeit. Das Ingenieurbüro in Stolpe Dorf kündigte ihm die Stellung. Am 18. Mai 1998 schrieb Dieter Seifert einen Brief an seinen Arbeitgeber, in dem er Widerspruch gegen die Kündigung einlegte. Es ist seither das letzte Lebenszeichen von ihm.

Zuvor hatte Dieter Seifert seiner Mutter von Geldsorgen erzählt. Seine Schwester sagte der Polizei, ihre Mutter habe ihm daraufhin etwa 50 000 Mark gegeben. Irgendwann in diesen Maitagen verließ Dieter Seifert seine Wohnung in der Marlenestraße in Konradshöhe. Dort deutete nichts darauf hin, dass Dieter Seifert nicht zurückkehren wollte. Er hatte die Wohnung nicht gekündigt und niemandem gesagt, wohin er gehen wollte. Vielleicht sah Dieter Seifert nur diesen Ausweg. Doch vielleicht hat sein Verschwinden auch ganz andere Gründe.

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