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Berlin: Versagen ist lachhaft

TV-Moderator Oliver Pocher drehte einen Kinofilm Dabei gab es Schwierigkeiten – auch mit Tokio Hotel

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Nach seiner Rolle in der TV-Serie „Sternenfänger“ stand Moderator Oliver Pocher nun zum zweiten Mal als Schauspieler vor einer Kamera. Eine Literaturverfilmung. Nicht unbedingt das, was man dem für seine derben Zoten bekannten 29-Jährigen zutraut. Doch der Titel des Kinofilms, der am 12. April anlaufen wird, offenbart: Pocher macht doch nicht auf seriös. In der Verfilmung von Tommy Jauds Roman „Vollidiot“ spielt er den vom Leben frustrierten und vom weiblichen Geschlecht abgewiesenen Handyverkäufer Simon.

Am Montagmorgen steht Oliver Pocher auf der Bühne des Kinos Arsenal am Potsdamer Platz. Er will einen ersten Zusammenschnitt seines Films zeigen. Selbstbewusst kündigt er sein Leinwanddebüt an und verspricht: „Vollidiot“ wird „der lustigste Film der letzten Jahre“ sein. Das sei nicht schwer in Anbetracht der Konkurrenz von Filmen wie „Die sieben Zwerge“. An der endgültigen Version werde zurzeit noch gearbeitet, erst vor zwei Wochen gab es einen Nachdreh für ein alternatives Ende.

Um die Rolle des Simons hat sich Oliver Pocher „aktiv beworben“. Buchautor Tommy Jaud ist ein langjähriger Bekannter des einstigen Viva-Moderators, arbeitet für dessen Produktionsfirma. Nachdem sich der Roman hunderttausendfach verkauft hat, befand Pocher, der Stoff sei „extrem verfilmenswert“ und bot sich für die Hauptrolle an. Seine Motivation? „Es ist schön, darzustellen, wo man überall kläglich versagen kann.“ Einige Passagen seien ihm „auf den Leib geschneidert“ worden: In den Handyverkäufer, der von seiner übermotivierten Chefin (Anke Engelke) auf Trab gehalten wird, konnte sich der gebürtige Hannoveraner gut hineinversetzen. Bevor er fürs Fernsehen entdeckt wurde, absolvierte er eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Nur gescheiterte Flirtversuche sind ihm fremd, beteuert Pocher: „Das phänomenale Abkacken bei Frauen ist mir so noch nicht passiert.“ Seit zwei Jahren ist er mit Monica Ivancan liiert, der Protagonistin aus der einstigen RTL-Show „Die Bachelorette“; gemeinsam leben sie in Köln.

Gewöhnen musste sich der Jungschauspieler auch an die Arbeitsweise beim Film. Lange Drehtage, das ewige Warten auf den nächsten Einsatz – damit kam der TV-Unterhalter nur schwer klar. „Das sind Zeitspannen, die mir deutlich zu lang sind.“ Deshalb müsse er den Ausflug in die Schauspielerei nicht andauernd haben. Zudem seien gute Angebote eher selten. Auch die Querelen während des Drehs waren für ihn ungewohnt. So reagierte der Flughafen Köln-Bonn empört auf einen obszönen Schriftzug, den das Filmteam in einer Wartehalle anbrachte. Die Dreharbeiten mussten auf dem Flughafen Dortmund beendet werden. Und dann wollte die Teenie-Band Tokio Hotel doch keinen Handyklingelton für eine Filmszene beisteuern. „Beim Fernsehen läuft das mit den Genehmigungen viel einfacher. Da dreht man einfach und zahlt im Nachhinein 6000 Euro.“

Dass „Vollidiot“, in dem auch Jana Pallaske und Herbert Feuerstein mitspielen, nicht nur etwas für frustrierte männliche Singles ist, davon ist Oliver Pocher überzeugt: „Ich habe körperlich was geboten, das ist also auch was für Frauen.“ hey

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