
© Marijan Murat/dpa
Unbekannte wollten Feuer an Trafostation legen: Bekennerschreiben nach versuchtem Brandanschlag in Berlin aufgetaucht
In Berlin-Mariendorf hat ein Sicherheitsdienst einen nicht ausgelösten Brandsatz entdeckt. Die Polizei geht von versuchter Brandstiftung aus.
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Unbekannte haben am Mittwochabend offenbar versucht, in Berlin-Mariendorf einen Brand zu legen. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes auf einem Baustellengelände an der Straße Im Marienpark eine Brandvorrichtung an einer Trafostation entdeckt. Er alarmierte die Polizei.
Zu einem Feuer kam es nicht. Ein Brand hätte einem Sprecher zufolge auch nicht dazu geführt, dass der Strom ausfällt, weil sich „das Trafohäuschen noch im Bau“ befand. Die Einsatzkräfte durchsuchten das Gelände, fanden jedoch keine weiteren Vorrichtungen.
Auf der Internetplattform Indymedia ist ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden, das nach Angaben eines Polizeisprechers vom Staatsschutz als echt eingestuft wird. Darin heißt es, der versuchte Brandanschlag habe sich gegen den geplanten Datencenter-Campus des Unternehmens Virtus auf dem Gelände im Marienpark gerichtet. Das Projekt stehe „in starkem Gegensatz zu den verheerenden Folgen, die der massive Ausbau digitaler Infrastrukturen und die zunehmende Macht von Künstlicher Intelligenz auf unser Leben und die Umwelt haben“, so der Text.
Während der polizeilichen Maßnahmen musste der Bahnverkehr der S-Bahn vorübergehend eingeschränkt werden. Spezialisten des Kriminaltechnischen Instituts sicherten den nicht gezündeten Brandsatz und weitere Spuren. Erst im September war es nach einem extremistischen Brandanschlag zu einem großen Stromausfall in Treptow-Köpenick gekommen. 50.000 Kunden waren vom Netz getrennt. (Tsp)
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