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Tote Enten kommen in einen Transportbehälter.

© Frank Hammerschmidt/dpa

Vogelgrippe in Brandenburg: Vogelgrippe trifft Geflügelhöfe - mitten in der Gänsezeit

Das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 legt Höfe in Brandenburg lahm. Die Tierseuche trifft die Agrarbranche mitten in der klassischen Gänsezeit.

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Die Vogelgrippe trifft die Geflügelwirtschaft zur Unzeit - gerade und noch bis Weihnachten hat der Verkauf von Gänsen und Enten Konjunktur. Zwei Geflügelbetriebe im Kreis Märkisch-Oderland verlieren aufgrund des hoch ansteckenden Virus H5N1 80.000 Enten und 50.000 Masthähnchen. Die angeordnete Tötung der Tiere sollte am Montagmorgen weitergehen. 

Die beiden Betriebe in Neuhardenberg und Neutrebbin werden zunächst für 30 Tage gesperrt. Im Umkreis von bis zu zehn Kilometern dürfen andere Nutztierhalter nicht mehr mit Geflügel und Eiern handeln. Es gilt ein Transportverbot, auch Geflügelmärkte sind untersagt. 

Steigen die Preise?

Aufgrund der Einschränkungen gibt es die Befürchtung, dass für Verbraucher die Preise im Handel steigen. Der Landrat im Kreis Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt (SPD), sagte im RBB-Inforadio: „Das wird schon einen Einschlag mit sich bringen und im schlimmsten Fall wahrscheinlich auch zu Preiserhöhungen führen.“ 

Vor dem Martinstag am 11. November beginnt traditionell die Schlachtsaison für Gänse. Das Gros wird jedoch aus dem Ausland – etwa aus Ungarn und Polen – importiert. 

Die gute Nachricht für Verbraucher: Dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen bisher keine Daten vor, die belegen, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert hätten und erkrankt wären. Da das Virus empfindlich gegenüber hohen Temperaturen sei, seien bei gut durcherhitzten Lebensmitteln gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten.

Übertrifft Ausmaß die bisher schlimmste Geflügelpest 2021?

Ersten Erhebungen zufolge sind deutschlandweit etwa 400.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten gekeult und entsorgt worden, um die Seuchen-Ausbreitung möglichst einzudämmen, wie das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sagte. Ähnliche Zahlen hatte es bereits 2021 - dem bisher stärksten Geflügelpest-Jahr - gegeben. 

In der Agrarbranche ist die Sorge groß, dass die Tierseuche über Infektionen bei Wildvögeln in diesem Herbst aber noch mehr Geflügelbestände erfasst. Im Nordwesten Brandenburgs hat das Virus bereits ein massenhaftes Sterben von Kranichen ausgelöst. Sie machten im Linumer Teichland auf ihrem Zug nach Süden Rast. 

Funde von Wildvögeln auch in Ortschaften

Auch in Ortschaften entdecken die Menschen immer wieder geschwächte und tote Wildvögel. Der Landrat von Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt, sagte der dpa, am Wochenende seien um die 15 bis 20 Meldungen eingegangen. Ein Wildvogel sei auch in der Nähe einer Kita in Neuruppin gefunden worden. Die Funde würden zügig eingesammelt, damit das Virus nicht auf andere Wildvögel, die Aas fressen, überspringe.

© dpa-infocom, dpa:251027-930-211448/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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