Berlin: Vom Yukon auf den Laufsteg
Wenn Modenschau im Hause Fechner ist, bleibt der Vorführraum unter dem Dach der Lichterfelder Stadtvilla ungeheizt. Den Kundinnen wird schnell warm, wenn sie nach der Schau Jacken und Mäntel anprobieren.
Wenn Modenschau im Hause Fechner ist, bleibt der Vorführraum unter dem Dach der Lichterfelder Stadtvilla ungeheizt. Den Kundinnen wird schnell warm, wenn sie nach der Schau Jacken und Mäntel anprobieren. Denn Olaf Fechner macht Pelze – federleichte Kreationen, deren jugendlicher Schnitt und ungewöhnliche Verarbeitung mit dem Mantel als Statussymbol keinerlei Ähnlichkeit mehr haben. Mit der herkömmlichen Pelztradition brach Fechner 1979, als er die väterliche Kürschnerei übernahm. Viele seiner Blousons, Kurzmäntel und Jacken kann man beidseitig tragen, was sie vielseitig verwendbar und alltagstauglich macht. Fechner hat eine Technik entwickelt, mit der er die Lederseite eines Pelzes wie ein Netz auseinander ziehen kann. So verbraucht er weniger Felle und erreicht eine unerhörte Leichtigkeit. Für seine Kreationen ist Olaf Fechner beim diesjährigen nationalen PelzdesignWettbewerb zum zweiten Mal in Folge als bester deutscher Pelzdesigner ausgezeichnet worden.
Welchen Weg Zobelpelze aus freier Wildbahn in Kanada nehmen, bis sie als Jacken oder Mäntel auf Fechners Laufsteg wieder zu sehen sind, erklärt die TV-Dokumentation „Jagd am Yukon“. Der Streifen zeigt, wie der Deutsche Frank Müller nach genau festgelegten Regeln Fallen stellt. Sein Lebensstil könnte nicht einfacher sein – und kaum weiter entfernt vom aufwändig verarbeiteten Luxusgut, als das die Pelze schließlich präsentiert werden. S.N.
„Jagd am Yukon“ läuft am morgigen Dienstag um 19 Uhr auf Arte. Nächste Modenschau bei Fechner am 26.11., 19.30 Uhr, Anmeldung unter Telefon 772 40 66.
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