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Berlin: Was haben Pumps mit Politik zu tun? Interview mit Senatorin Gabriele Schöttler

Seit ein paar Tagen tritt auf Wahlplakaten der SPD eine gewisse Gabi einem gewissen Ebi mit einem Stöckelschuh auf den Fuß. Wer ist Gabi?

Seit ein paar Tagen tritt auf Wahlplakaten der SPD eine gewisse Gabi einem gewissen Ebi mit einem Stöckelschuh auf den Fuß. Wer ist Gabi? Natürlich Senatorin Gabriele Schöttler. Mit Stöckelschuhen kennt sie sich prima aus: Sie besitzt mehr als vierzig Paar davon. Brigitte Grunert hat die Senatorin gefragt, was sie mit den Schuhen macht.

Meinen Sie, dass jeder, der Ihr Wahlplakat sieht, weiß, wer Gabi ist?

Wenige natürlich. Aber der Sinn des Plakats ist es ja, dass sie neugierig auf mich werden. Keine Bange, mein Kopf kommt auch noch.

Haben Sie keine Sorge, als Imelda Marcos von Berlin durch die Stadt zu stöckeln?

Keinesfalls. Ich trete stark für Ausbildungs- und Arbeitsplätze auf und nicht für irgend welche oberen Zehntausend.

Bei den hohen Hacken kann leicht der Absatz brechen. Haben Sie immer ein Paar Ersatzschuhe dabei?

Ja, meine Handtasche ist groß genug. Aber bisher ist es mir erst zweimal passiert, dass ein zwölf bis 15 Zentimeter langer Absatz brach.

Haben Sie einen Waffenschein?

Nein, ich brauche ja nur zu pieken. Der Anblick allein reicht als Drohung.

Man spürt aber förmlich den Schmerz, mit dem Sie Eberhard Diepgen auf den Joggingschuh treten. Treten Sie ihm auch heimlich unter dem Senatstisch auf die Füße?

Dafür sitze ich zu weit weg von ihm. Da müssten ja die Absätze 3 Meter 20 sein.

Als Senatorin haben Sie ja kaum Zeit, einkaufen zu gehen. Verkleiden Sie sich sonntags, um heimlich Schuhe zu kaufen?

Nein. Sonntags nie. Das lehnte ich strikt ab. Dafür habe ich anderen wirklich gern auf die Füße getreten. Außerdem habe ich seit Montag 41 Paar Schuhe. Damit komme ich gut über den Wahlkampf.

Worauf führen Sie Ihren Schuhtick zurück?

Ich kaufe einfach gerne Schuhe und habe immer Angst, nicht genug davon zu haben, weil die Absätze leiden. Ich habe schon als Krankenschwester erkannt, dass mir die Rennerei auf hohen Hacken leichter fällt.

Und was sagt Ihr Mann dazu? Ist es der Hang zum Lasziven?

Ach, was Sie alles hinein geheimnissen. Er findet es so einfach schön.

Hand aufs Herz: Was haben Pumps mit Politik zu tun?

Ich wünsche mir noch viel mehr starke Frauen in Politik, Beruf und Gesellschaft. Aber den kleinen Unterschied zu Männern wollen wir doch nicht vergessen.

Mit ihren Stöckelschuhen müssen Sie ja oft auf dem Zahnfleisch laufen. Stehen zu Hause die Latschen bereit?

Nein, ich tue mir doch keinen Zwang an. Auch meine Pantoffeln haben Absätze.

Meinen Sie[der Ihr Wahlplakat sieht], dass jeder[der Ihr Wahlplakat sieht]

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