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Wehrdienst: Krach würde wieder Zivildienst machen
Steffen Krach blickt auf seinen Zivildienst zurück und würde sich wieder dafür entscheiden. Was der SPD-Politiker zur aktuellen Wehrdienst-Debatte sagt.
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Der SPD-Politiker Steffen Krach war zwischen Abitur und Studium Zivildienstleistender – und würde sich wieder gegen die Bundeswehr entscheiden. „Ich habe damals beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Zivildienst gemacht, das war eine super Zeit und sehr prägend für mich“, sagte der designierte Berliner SPD-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl der Deutschen Presse-Agentur.
„Auch heute würde ich mich wieder für den Zivildienst entscheiden, vorher aber ganz anders darüber nachdenken und diese Entscheidung nicht so schnell treffen, wie ich es damals vor 28 Jahren gemacht habe“, sagte Krach vor dem Hintergrund der Diskussion über den Wehrdienst in der Bundesregierung.
„Meine Generation, wir sind alle aufgewachsen im Frieden und mit einer Gewissheit, dass das auch so bleibt. Daher war für mich klar, dass ich Zivildienst mache und wir perspektivisch vielleicht nur eine noch kleinere Bundeswehr brauchen.“
Krach hält freiwilligen Wehrdienst für richtig
Das habe sich leider komplett gewandelt in den letzten Jahren, spätestens mit der russischen Annexion der Krim 2014. „Ich glaube allerdings, richtig deutlich geworden ist es vielen Menschen erst 2022 mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine“, so der SPD-Politiker.
SPD und Union diskutieren im Bund aktuell über einen neuen Wehrdienst. Für Unmut bei den Sozialdemokraten sorgte zuletzt vor allem ein von der Union vorgeschlagenes Losverfahren bei der Auswahl von Wehrdienstleistenden.
„Es gibt eine klare Vereinbarung im Koalitionsvertrag, dass man bei der Wehrpflicht erst mal auf Freiwilligkeit setzt“, sagte Krach. „Dieser erste Schritt ist der richtige. Und dann wird man ja sehen, ob es ausreichend Freiwillige gibt“, so der SPD-Politiker.
Der Streit mit der Union war am Dienstag eskaliert. Voraussichtlich am Donnerstag soll über das Thema im Bundestag beraten werden. „Was wir nicht gebrauchen können, ist ein monatelanger Streit über diesen Gesetzentwurf, ohne zu einem Ergebnis zu kommen“, sagte Krach.
© dpa-infocom, dpa:251015-930-165725/1
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