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Früher waren die Cafés Achtecks nur für Männer, heute gibt es auch Klos für Frauen.

© Britta Pedersen/dpa

Welttoilettentag: Die Geschichte von Berlins historischen Klo-Häuschen

Zum Welttoilettentag feiert Berlin seine historischen Klo-Häuschen, auch Café Achteck genannt. Wo früher Menschen ihr Geschäft verrichteten, werden heute zum Teil Burger gebraten.

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Im 19. Jahrhundert muss es in Berlin ziemlich gestunken haben. Moderne Wasser- und Abflussleitungen gab es lange Zeit kaum. Wer auf Toilette musste, entsorgte sein Geschäft in Nachttöpfen oder Jauchegruben. 

Der Inhalt landete meistens in der Spree. Ab dem Jahr 1863 sorgten die ersten öffentlichen Toiletten für Erleichterung. Anlässlich des Welttoilettentags am Mittwoch (19. November) beleuchtet die Umweltverwaltung ein besonders hübsches Klo-Häuschen, das damals entstand und bis heute in Berlin zu sehen ist: das sogenannte Café Achteck.

Die Pissoirs bestehen aus acht gusseisernen Wänden und wurden wegen ihrer grünen Farbe zunächst auf den Namen Waidmannslust getauft. „Doch die Berlinerinnen und Berliner gaben ihnen schnell ihren bis heute bekannten Spitznamen Café Achteck – in Anspielung auf ihre Form und die Tatsache, dass man dort seinen "Kaffee loswird"“, erklärt die Umweltverwaltung. Hergestellt wurden die Häuschen von einer Eisengießerei, die auch Brücken und Bahnhöfe baute.

Burger-Restaurant und Museums-Pavillon

142 dieser öffentlichen Toiletten seien bis zum Jahr 1920 in verschiedenen Varianten in Berlin installiert worden. Heute sind noch elf davon übrig. „Einige von ihnen stehen unter Denkmalschutz, dienen aber demselben Zweck wie vor 146 Jahren.“ Eines davon steht zum Beispiel am Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf, inzwischen auf mit Klos für Frauen. Manche werden heute aber auch ganz anders genutzt, etwa als Burger-Restaurant an der U-Bahn-Haltestelle Schlesisches Tor oder als Pavillon eines Museums.

Erste Bemühungen, öffentliche Toiletten aufzustellen, gingen damals übrigens von der Berliner Polizei aus. Die war laut königlichem Befehl für alles verantwortlich, was auf und unter den wichtigsten Straßen der Stadt geschah. 

Heute gibt es in Berlin mehrere hundert öffentliche Toiletten. Die mit Abstand am häufigsten genutzte Toilettenanlage war vergangenes Jahr das WC-Center am Alexanderplatz mit täglich rund 900 Nutzerinnen und Nutzern.

© dpa-infocom, dpa:251118-930-308349/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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