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Berlin: Weniger Verkehrstote in Berlin

Zahl sank auf den niedrigsten Stand seit der Wende. Polizeichef lobt Diskussion um Lkw-Spiegel

Die Zahl der Verkehrstoten in Berlin ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wende gesunken. Im Jahr 2004 starben 71 Menschen durch Verkehrsunfälle, im Jahr davor waren es 77 Todesopfer, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Freitag bei der Vorstellung der Unfallstatistik. Die Gesamtzahl der Unfälle in Berlin sank um 2,5 Prozent auf 125 000 (im Jahr 2003 waren es 128 400).

Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der getöteten Radfahrer: Elf waren es im vergangenen Jahr, 24 im Jahr 2003. Insgesamt wurden knapp 6100 Unfälle registriert, an denen Radfahrer beteiligt waren. Bei rund 60 Prozent der Unfälle waren die Radler zumindest mitschuldig: Sie fahren auf der falschen Fahrbahnseite, beachten die Vorfahrt nicht, ignorieren Rotlicht – und sie sind zu schnell. Radfahrer wiederum sind am meisten durch Autofahrer gefährdet, die beim Abbiegen die Vorfahrt der Radler missachten.

Im März vergangenen Jahres tötete ein abbiegender Lkw an der Bismarckstraße in Charlottenburg einen neun Jahre alten Jungen, der mit dem Fahrrad unterwegs war. Die danach erfolgte Diskussion um den toten Winkel bei Lastwagen habe zu einer Gesetzesänderung geführt, lobte Glietsch. Die soll bereits dieses Jahr in Deutschland in Kraft treten und sieht einen vierten Außenspiegel für Lastwagen über 7,5 Tonnen vor.

Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren und Menschen ab 65 sind besonders häufig in Unfälle verwickelt - sowohl als Verursacher als auch als Opfer. Es starben 26 Rentner, von denen 18 als Fußgänger unterwegs waren. Die jungen Erwachsenen verursachen immer wieder schwere Unfälle durch Selbstüberschätzung und zu hohe Geschwindigkeit. Die Auswertung der Geschwindigkeitskontrollen ergab, dass in Berlin viel zu schnell gefahren wird: Jedes zehnte Fahrzeug war deutlich schneller als erlaubt.

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