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Symbolbild für Steuerhinterziehung.

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Reiche in der Hauptstadt: Wie ehrlich sind Berlins Millionäre?

Mit zunehmendem Einkommen nimmt die Steuerehrlichkeit rapide ab. Doch die Finanzämter überprüfen die Reichsten in Berlin viel zu selten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit Hamburg oder München kann die deutsche Hauptstadt noch nicht mithalten, wenn die Reichen und Schönen gezählt werden. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Denn auch zwischen Spree und Havel fühlen sich Millionäre zunehmend wohl. Ihre Zahl ist in den vergangenen drei Jahren um mehr als 50 Prozent auf 749 gestiegen. Sogar in Marzahn-Hellersdorf leben sechs Einkommensmillionäre.

Die große Überzahl an Nicht-Millionären kann darauf bestehen, dass Menschen mit viel Geld auch in Berlin ihre Steuern ordentlich zahlen. Leider ist es aber so, dass mit zunehmendem Einkommen die Steuerehrlichkeit rapide nachlässt. Nicht bei jedem Großverdiener, aber bei vielen.

Das ist keine Stammtischweisheit, sondern statistisch untermauert durch die Außenprüfungen der Finanzämter, die allein bei den Großverdienern jedes Jahr Millionensummen nachträglich eintreiben müssen. Nur finden diese Prüfungen viel zu selten statt. Momentan muss jeder Berliner mit einem bedeutenden Einkommen, wie es in der Fachsprache heißt, nur alle zehn Jahre damit rechnen, dass strenge Beamte die Bücher und Konten durchforsten. Einen plausiblen Grund, warum das so ist, gibt es nicht. Schließlich geht es dabei nicht um die Missgunst armer Schlucker. Es geht um Gerechtigkeit.

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