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Brücken gibt es in Berlin viele. Die Admiralbrücke in Kreuzberg ist allerdings schmiedeeisern und nicht aus Spannbeton.  (Archivfoto)

© Monika Skolimowska/dpa

Wie steht es um Berlins Brücken?: „Wir haben da einen dringenden Nachholbedarf“

Mitten in der Nacht und ohne vorherige Anzeichen stürzt ein Teil der Carolabrücke in Dresden ein. Ein Experte warnt: Auch Berlin hat zu wenig in die Instandhaltung investiert.

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Auch in Berlin ist nach Einschätzung eines Experten in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig in die Instandhaltung von Brücken investiert worden. Zum Teil-Einsturz der Carolabrücke in Dresden sagte der Ingenieur Christian Müller, Vorstandsmitglied der Berliner Baukammer, der „Abendschau“ im RBB-Fernsehen: „Man erwartet nicht bei einem Bauwerk dieser Art, dass es ohne Verkehrslast nachts von alleine in sich zusammenbricht.“ 

„Aber wir in Berlin haben genauso diese die Spannbetonbrücken, die wir untersuchen müssen und die auch engst gewartet werden“, sagte Müller, der die Berliner Verkehrsverwaltung beim Thema Brückenstabilität berät. „Aber das Problem ist einfach, wir haben in den letzten 20 Jahren für die Instandhaltung nicht genug Geld ausgegeben, das heißt, Kapazitäten, Personal und Baukosten und so weiter nicht ausreichend bereitgestellt.“

„Das Eis wird irgendwann dünn“

Das Eis werde irgendwann dünn. „Und dann kann es eben zu solchen Zusammenbrüchen kommen, die nicht geplant sind, nicht schön sind, aber wir haben da einen Nachholbedarf, dringend.“ 

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In der Innenstadt von Dresden war in der Nacht zu Mittwoch ein rund 100 Meter langes Stück einer Spannbetonbrücke in die Elbe gestürzt. Ein weiterer Abschnitt gilt als einsturzgefährdet.

Müller sieht die Gefahr, dass das Problem in Zukunft noch zunehmen könnte: „Wenn der Bundeshaushalt und die Länderhaushalte so angespannt sind wie bisher, also man im Grunde genommen für Investitionen in Infrastruktur kein Geld hat und nicht ausreichend zur Verfügung stellt und steigert, dann wird das mehr werden“, sagte er. (dpa)

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