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© IMAGO

Neue Zahlen vom Jugendamt: Wieder deutlich mehr Fälle von Kindesmissbrauch in Berlin

Jugendämter melden Anstieg von Kindeswohlgefährdungen in Berlin. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg von zwanzig Prozent.

Berlins Jugendämter haben wieder mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung gemeldet. 7088 Kinder und Jugendliche waren 2018 betroffen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag berichtete - fast 20 Prozent mehr als im Jahr davor.

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls eines Kindes droht oder schon eingetreten ist.

Von den 7088 Fällen stuften die Ämter 3150 als „akut“ ein - die Gefährdung war also eindeutig. In 3938 Fällen konnte die Gefährdung des Kindes nicht ausgeschlossen werden. In weiteren 3863 geprüften Fällen stellten die Jugendämter keine Kindeswohlgefährdung fest, jedoch einen Unterstützungsbedarf für die Familie.

In knapp zwei Drittel der Fälle in Berlin ging es um Vernachlässigung. In jedem dritten Fall lag eine psychische Misshandlung vor, jedes Fünfte der betroffenen Kinder wurde körperlich misshandelt. In vier Prozent der Fälle ging es um sexuelle Gewalt. Dabei konnten beim selben Kind mehrere Gefährdungsarten gleichzeitig gemeldet werden.

Die höchste Zahl von Kindeswohlgefährdungen seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 wurde in Berlin 2016 gemeldet - 8042 Fälle waren es damals. Deutschlandweit stieg die Zahl der Kindeswohlgefährdungen im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent an. In Brandenburg ging sie leicht zurück. (dpa)

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