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PADDELN IN WRIEZEN: Wo sich Biber und Eisvogel gute Nacht sagen

Vogelgezwitscher, meterhohes Schilf und keine Menschenseele. Wem der Sommer in der Großstadt zu heiß, die Freibäder zu voll und auch der Müggelsee noch zu nah dran sind, dem sei eine Kanutour im Oderbruch im brandenburgischen Wriezen empfohlen, gut 70 Kilometer nordöstlich von Berlin.

Vogelgezwitscher, meterhohes Schilf und keine Menschenseele. Wem der Sommer in der Großstadt zu heiß, die Freibäder zu voll und auch der Müggelsee noch zu nah dran sind, dem sei eine Kanutour im Oderbruch im brandenburgischen Wriezen empfohlen, gut 70 Kilometer nordöstlich von Berlin. Von der etwas längeren Anfahrt (zwischen eineinhalb und zwei Stunden, je nachdem, ob mit Auto oder Regionalbahn) sollte man sich nicht abschrecken lassen. Am Kanuverleih wird man vom freundlichen, unaufgeregten Betreiber mit Schnauzer und Unterhemd in Empfang genommen. „Ach, Besuch aus Berlin!“ Bevor es losgeht, muss man sich noch zwischen Kajak (man fährt sitzend mit einem Doppelpaddel) oder Kanadier (man kniet und benutzt ein Stechpaddel) entscheiden. Mit dem quietschroten Boot, die Kühltasche mit Proviant und Wasser zu Füßen, den Sonnenhut auf dem Kopf, geht’s los. Die Tour „Auf den Spuren von Biber und Eisvogel“, laut Homepage die beliebteste Route, führt über Quappendorfer, Neuen und Neufriedland-Kanal; etwa 15 Kilometer sind auch für den Laien in etwa fünf Stunden plus Pausen gut zu schaffen. Große Teile der Strecke sind wegen der bis ins Wasser ragenden Bäume schön schattig. Wem es trotzdem zu heiß wird, der kühlt sich im klaren Wasser ab. Mit etwas Glück bekommt man tatsächlich den blauroten Eisvogel zu Gesicht. Danach dann Heimfahrt im Sonnenuntergang – lahme Arme, Mückenstiche, müde, glücklich.                   Leonie Langer

Kanuverleih Wriezen, Am Hafen 1, Tel: 033456-5744. www.kanuverleih-wriezen.de. An sonnigen Wochenenden sollte man reservieren.

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