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© imago/Peter Widmann/

Zeitversetzter Schock: Sorge um Heizkostenabrechnung treibt viele Berliner Mieter um

Inflation, teurere Lebensmittel, höhere Preise bei Post, Strom oder Telefon – und jetzt kommen teilweise Nachforderungen aus Heizkostenabrechnungen dazu: Das macht vielen Berliner Mietern Sorge.

Das Thema Heizkosten stellt viele Mieter in Berlin zunehmend vor Probleme. Den Trend beobachtete der Mieterverein schon im vergangenen Jahr. Er setzt sich allerdings noch deutlicher fort: „Wir hatten 2022 insgesamt 14.551 Beratungen zu Heizkostenabrechnungen. Dieses Jahr sind es bereits vor Jahresende 13.049“, sagte Geschäftsführerin Wibke Werner. 2020 waren es demnach 9213 und im Jahr davor 7866.

Mit vielen Abrechnungen aus dem vergangenen Jahr kommen nach Erfahrung des Mietervereins hohe Nachforderungen auf Mieter zu. „Was in der Regel auf die stark gestiegenen Energiepreise zurückzuführen ist, während sich der Verbrauch in den meisten Fällen im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert hat“, sagte Werner.

Zum Teil sei er sogar gesunken. „Das mag einerseits auf den relativ milden Winter 2022/23 zurückzuführen sein, aber auch ein Indiz dafür, dass die Mieter sich aufgrund der Warnung vor den steigenden Energiepreisen und aus Sorge um drohende hohe Nachforderungen bei den Heizkostenabrechnungen sehr in ihrem Verbrauch eingeschränkt haben.“

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Die Lage sei aus Sicht der Mieter weiter angespannt, sagte Werner. „Dass die Energiepreise unterdessen nicht mehr ganz so stark ansteigen, nutzt den Mietern zum jetzigen Zeitpunkt wenig.“ Solche Entwicklungen zeigten sich erst zeitversetzt in der nächsten Abrechnung.

„Momentan kommen daher hohe Kostenbelastungen aus unterschiedlichen Gründen geballt zusammen – wie die nach wie vor hohe Inflation, hohe Lebensmittelkosten, häufige Preisanpassung verschiedener Anbieter von Post über Strom bis Telefon und eben teilweise hohe Nachforderungen aus Heizkostenabrechnungen.“

Es sei nicht unwahrscheinlich, dass einige Mieter an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit kämen, sagte Werner. „Die Politik ist hier gefragt. Ein erster Schritt wäre die diskutierte, aber noch nicht beschlossene Verlängerung der Energie- und Gaspreisbremse.“ (dpa)

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