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Berlin: Zeughaus: Skulpturen von der Kur zurück

Jetzt ist die Reihe wieder komplett. Die sechs letzten Sandstein-Skulpturen kehrten gestern von der Restaurierung auf das Dach des Zeughauses zurück.

Jetzt ist die Reihe wieder komplett. Die sechs letzten Sandstein-Skulpturen kehrten gestern von der Restaurierung auf das Dach des Zeughauses zurück. Auf einem Tieflader waren die Trophäen gestern von Dresden nach Berlin gereist. Unter den Linden hievte sie ein Kran wieder auf ihren alten Platz - die repräsentative Südseite des Gebäudes. In den vergangenen Jahren waren bereits 38 der insgesamt 44 Trophäen, die auf Postamenten innerhalb der Dachbalustrade angeordnet sind, saniert in ihre luftige Höhe zurückgekehrt. Mit den wieder angebrachten hellen Sandstein-Figuren hat das Zeughaus jetzt alle seine äußeren Zeichen wieder, die dem Betrachter den kriegerischen Inhalt des Gebäudes signalisierten, das 1685-1730 nach Entwürfen Andreas Schlüters entstand. Je zwölf Figuren zieren die Süd-, Ost- und Westseite, acht die Nordseite. Erbeutete feindiche Ausrüstungsgegenstände galten bereits in der Antike als Siegeszeichen und waren seit der Renaissance ein beliebtes Bildthema an Zeughäusern. Die Rüstungen sind körperhaft und vollplastisch gestaltet, die Helme mit Federn und Fabelwesen geschmückt - ein Beispiel barocker Formgebung. Im Zweiten Weltkrieg waren mehr als die Hälfte der Dach-Figuren zerstört worden. So gab es auch für fünf der letzten sechs Trophäen nur historische Fotos als Vorlage. Danach wurden zuerst Modelle entwickelt, die in Sandstein ausgearbeitet wurden. Die spezielle Arbeit erledigte die Firma Hempel aus Dresden, eine seit mehreren Generationen durch ihre Restaurierungen und Nachschöpfungen über Sachsen hinaus bekannte Bildhauerwerkstatt. Nur die sechste Trophäe erhielt an der Spree ihre Schönheit zurück - von der Berliner Firma Bluhm & Schötschel.

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