Berlin: Zur Hälfte alt, zur Hälfte neu

Die Union in Berlin verändert sich: Jeder zweite der zwölf Kreisverbände hat einen neuen Vorsitzenden, ist das Ergebnis der innerparteiischen Wahlen. Der 46-jährige Peter Kurth, der in Bonn und Freiburg Jura studierte und in den achtziger Jahren nach Berlin kam, ist unter den zwölf CDU-Kreischefs die profilierteste Neuerscheinung. Alle hat es überrascht, dass Kurth die Führung eines Bezirksverbands übernahm, der in der Wählergunst – hinter SPD, Linkspartei/PDS und Grünen – an vierter Stelle steht. Zumal der ehemalige Banker und Finanzsenator, ein liberaler Großstadtbürger, der in Pankow wohnt, schon fast von der politischen Bildfläche verschwunden war. Schon 2005 hatte Kurth angekündigt, sich ganz auf seinen Beruf zu konzentrieren. Er ist seit 2001 Vorstand beim Unternehmen Alba. 2003 hatte Kurth vergeblich versucht, CDU-Landes- und Fraktionschef zu werden. In der Union gab es immer viele Leute, die den feinsinnigen, klugen Parteifreund nicht so weit oben sehen wollten.

Auch in fünf anderen CDU-Kreisverbänden wurden bei den fast abgeschlossenen innerparteilichen Wahlen neue Vorsitzende gekürt. In Lichtenberg rückte der Sozialpolitiker Gregor Hoffmann an die Spitze. In Tempelhof-Schöneberg folgte der Haushaltsexperte Florian Graf auf den Ex-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Nikolas Zimmer. In Mitte übernimmt der CDU-Generalsekretär Frank Henkel den Vorsitz. In Friedrichshain-Kreuzberg wurde Wolfgang Wehrl, Beamter in einer Bundesbehörde, neuer Kreischef, während in Treptow-Köpenick das CDU-Urgestein Fritz Niedergesäß die Führung des Bezirksverbands übernahm. In Marzahn-Hellersdorf blieb Mario Czaja an der Spitze des Kreisverbands. Auch in fünf mitgliederstarken CDU-Kreisverbänden im Westen der Stadt wurden die Vorsitzenden im Amt bestätigt: Reinickendorf (Frank Steffel), Steglitz-Zehlendorf (Michael Braun), Spandau (Kai Wegner), Charlottenburg-Wilmersdorf (Ingo Schmitt) und Neukölln (Stefanie Vogelsang). za

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