Vor Gericht: Zweijähriger fast zu Tode gequält
Wegen versuchten Mordes an einem zweijährigen Jungen und Misshandlung von Schutzbefohlenen muss sich ein 31-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten.
Stand:
Berlin - Dem Mann wird vorgeworfen, das Kind einer Bekannten im Juli vorigen Jahres in deren Neuköllner Wohnung durch massive Schläge gegen den Kopf und den Oberkörper fast getötet zu haben. Auch soll er das Kleinkind am Ohr gezogen, ihm eine Brandwunde an der Hand zugefügt und den Jungen in den Penis gebissen haben. Laut Staatsanwalt handelte der 31-Jährige "aus Freude darüber, dem Kind unter Ausnutzung seiner körperlichen Überlegenheit erhebliche Schmerzen zuzufügen".
Der Junge hatte neben Hämatomen und Prellungen am Körper schwerste innere Verletzungen erlitten. Das Kind lag mehrere Tage im künstlichen Koma. Die Verteidigerin erklärte zu Prozessbeginn, dass ihr Mandant die Vorwürfe bestreite und sich nicht weiter äußern werde. Der 31-Jährige ist wegen Gewalttätigkeiten vorbestraft.
Laut Anklage hatte die Mutter ihr Kind dem Bekannten zwei Tage hintereinander anvertraut, obwohl der Junge bereits am ersten Tag Verletzungen erlitten hatte. Nach Angaben des Staatsanwalts wurde auch gegen die allein erziehende Frau wegen Vernachlässigung der Fürsorgepflicht ein Strafbefehl erlassen. Das Kind lebt derzeit bei Pflegeeltern. Der Prozess wird nächsten Montag fortgesetzt. (tso/ddp)
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