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Verteidiger in Quarantäne: Zweiter Prozess im Fall Keira muss erneut verschoben werden
Im März 2018 starb eine Schülerin an 23 Messerstichen. Nun soll sich eine Freundin des Täters wegen Beihilfe verantworten. Doch die Coronakrise kommt dazwischen.
Stand:
Erneut muss der zweite Prozess im Fall Keira coronabedingt verschoben werden. Weil ein Verteidiger in Quarantäne sitzt, kann das Verfahren nicht wie geplant an diesem Dienstag eröffnet werden.
Wann der Prozess gegen eine Schulfreundin des bereits verurteilten Mörders stattfinden kann, ist offen. Die Staatsanwaltschaft wirft der heute 17-Jährigen Beihilfe zur Tötung vor. Sie hatte dem damals 15-jährigen Gymnasiasten für die Tatzeit ein Alibi gegeben.
Im März 2018 hatte der damals 15-jährige Täter die Schülerin Keira in der elterlichen Wohnung mit 23 Messerstichen umgebracht. Ihre Mutter fand sie damals blutüberströmt und geknebelt im Wohnzimmer. Rettungskräfte konnten das Mädchen nicht mehr reanimieren.
Einen Tag später wurde der Schüler festgenommen und im November 2018 zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt. Eine Revision wies der Bundesgerichtshof ein Jahr später ab.
Die Anklage wirft der damals 14-Jährigen vor, in die Pläne des Mörders eingeweiht gewesen zu sein. Auf dem Messenger-Dienst Whatsapp habe sie dem Täter geschrieben und damit der Polizei vorgegeben, sie hätte sich zur Tatzeit mit ihm in einem Einkaufszentrum in Berlin-Hohenschönhausen getroffen.
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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beschuldigte die Tötung billigend in Kauf genommen habe, aber nicht den Mord. Deswegen sei die Anklage nicht auf Beihilfe zum Mord erhoben worden. Der Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Berlin wurde im März bereits zum ersten Mal verschoben.
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