zum Hauptinhalt

Berlin: Zwischen Krieg und Alltag

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen und Diskussionen an JFK-Schule

Jugendliche spielen Basketball, sitzen zusammen auf Parkbänken. Sie unterhalten sich mal auf Englisch, mal auf Deutsch. Von außen betrachtet, scheint alles so zu sein wie immer: Schulalltag. Doch die ersten Tage des Krieges wühlen auch die Schüler der deutschamerikanischen John F. Kennedy Schule in Zehlendorf auf. „Wir streiten uns in der Klasse nicht über den Krieg, wir diskutieren. Es gibt schon sehr unterschiedliche Meinungen dazu. Nicht nur Amerikaner sind dafür", erzählt ein 17-jähriger Deutscher aus der Oberstufe. Ebenso seien aber auch US-Mitschüler gegen das Vorgehen ihrer Regierung. Er selbst sehe aber keinen Grund beispielsweise zu demonstrieren.

Während am Donnerstag viele Berliner Schüler auf die Straße gingen, eilten nach Angaben des deutschen Schulleiters Ulrich Schürmann nur wenige zur großen Demonstration. „Wer streiken wollte, konnte das." Zusammen mit seinen Kollegen setzte Schürmann am Donnerstag den Unterricht aus. Nach Jahrgangsstufen zusammengefasst trafen sich die rund 1400 Kinder und Jugendlichen mit ihren Lehrern in der Aula, um über den Kriegsausbruch zu diskutieren. „Ein Bedürfnis zum Reden" hatte Schürmann bei seinen Schüler ausgemacht. Neben Deutschen und Amerikanern besuchen Schüler aus 36 Nationen, unter ihnen auch Muslime, die Lehranstalt. Sie und ihre Eltern wurden über die erneut verstärkten Sicherheitsvorkehrungen aufgeklärt. „Man muss jetzt wieder wachsam sein", sagt Schürmann. Die Maßnahmen seien seit Donnerstag „sichtbarer“. Am Freitag verlief der Unterricht wieder normal. Doch diskutiert wird immer noch – auch nach der Schule im gegenüberliegenden Park oder beim Warten auf die S-Bahn. app

-

Zur Startseite