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Die beiden Tennisstars Björn Borg (Sverrir Gudnason, re.) und John McEnroe (Shia LaBeouf) stehen 1980 im Finale von Wimbledon. Das Duell soll legendär werden …

© © Elite Film AG 2017

Borg vs. McEnroe: Wenn der Feind zum Freund wird

Das hat was von Shakespeare: Der Film „Borg vs. McEnroe – Duell zweier Gladiatoren“ auf Arte legt zwei große Sportlerbiografien mitreißend nebeneinander.

Stand:


Ein blonder Junge haut den Ball mit dem Tennisschläger gegen die Garagenwand. Immer und immer wieder. Gut 15 Jahre später. Wimbledon, 1980. Der Schwede Björn Borg (Sverrir Gudnason), 24, ist die Nummer 1 im Tennis. Der Perfektionist, die Wand, der Eisberg, der immer noch und immer mehr jeden Ball über das Netz kloppt.

Vier Mal in Folge hat er Wimbledon gewonnen, ein fünftes Mal wäre neuer Rekord. Verhindern will das ein aufstrebender US-Tennisstar auf der anderen Seite des Netzes: John McEnroe (Shia LaBeouf). 21 Jahre. Impulsiv, wütend. Er hört die Punkband The Ramones.

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Gegensätzlicher könnten zwei Sportler, zwei Menschen nicht sein. Aber sind sie wirklich so verschieden? Nicht nach Janus Metz’ mitreißend inszeniertem und genial gespielten Film „Borg vs. McEnroe – Duell zweier Gladiatoren“ (Arte Mediathek), der, basierend auf wahren Begebenheiten und erstmals im Free-TV, beide Biografien gegen-, besser nebeneinander schneidet.

Borgs Antrieb geht weit zurück ins Kindesalter. Eine Besessenheit am Spielen und Gewinnen-Wollen, Gewinnen-Müssen. Zwar gelang es Borg, seine aggressive Art mit der Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin (grandios: Stellan Skarsgard) zu kontrollieren. Doch obwohl er im Sommer 1980 erst 24 Jahre alt ist, fühlt er sich ausgebrannt. Der einsamste Kerl auf dem Planeten, heißt es einmal.

Tennis nutzt die Sprache des Lebens. Vorteil, Aufschlag, Fehler, Break, Liebe...Jedes Spiel ist wie ein kleines Leben.

Andre Agassi

McEnroe will Borg vom Thron stürzen. Doch sieht auch jener sich von seiner Umwelt missverstanden. Tennisplatz, Erwartungsdruck und Image als Käfig. Die beiden Gegner erkennen, dass ihr größter Rivale der Einzige sein könnte, der versteht, was sie durchleiden. Zwei Besessene und zwei Einsame.

Das hat was von Shakespeare. Besser können Sportlerbiografien kaum erzählt werden als in diesem schwedischen Film, der auf das legendäre 5-Sätze-Match Wimbledon 1980 hinaus läuft.

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