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Hardliner und „Gigant von einem Mann“: Ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney ist gestorben
Der konservative Republikaner war unter George W. Bush Vizepräsident der USA. Nun teilte die Familie von Dick Cheney mit, dass er an den Folgen verschiedener Erkrankungen gestorben ist.
Stand:
Dick Cheney, ehemaliger Vizepräsident der Vereinigten Staaten, ist gestorben. Dies teilte die Familie mit. Zuerst hatte der US-Sender CNN berichtet. Den Berichten zufolge starb er an den Folgen einer Lungenentzündung, sowie einer Herz- und Gefäßerkrankung.
Cheney war der 46. Vizepräsident der USA und zwischen 2001 und 2009 zwei Amtszeiten lang an der Seite des republikanischen Präsidenten George W. Bush tätig.
Wir sind unendlich gesegnet, von diesem edlen Giganten von einem Mann geliebt worden zu sein.
Familie von Dick Cheney
Er war außerdem Verteidigungsminister und hat Jahrzehnte der US-Politik mitgestaltet – und besonders die Zeit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geprägt. Er galt als einer der einflussreichsten Vize-Präsidenten der US-Geschichte. Cheney erhöhte den Einfluss des Amtes, indem er ein nationales Sicherheitsteam zusammenstellte, das innerhalb der Regierung oft als eigenständiges Machtzentrum fungierte. Er gehörte auch zu den entschiedenen Befürwortern des Irakkriegs 2003.

© dpa/Bill Haber
Familie trauert um Dick Cheney
In einer am Dienstagnachmittag veröffentlichten Erklärung gab die Familie von Dick Cheney bekannt, dass der 84-Jährige bereits am Vorabend verstorben sei. „Seine geliebte Frau Lynne, mit der er 61 Jahre lang verheiratet war, seine Töchter Liz und Mary sowie weitere Familienmitglieder waren bei ihm, als er starb“, heißt es in der Erklärung.
Den Angaben zufolge starb Cheney an den Folgen einer Lungenentzündung sowie einer Herz- und Gefäßerkrankung. Gesundheitliche Probleme hatte der US-Republikaner schon seit vielen Jahren – im Jahr 2012 unterzog er sich einer Herztransplantation.
„Dick Cheney war ein großartiger und guter Mensch, der seinen Kindern und Enkelkindern beigebracht hat, unser Land zu lieben und ein Leben voller Mut, Ehre, Liebe, Freundlichkeit und Fliegenfischen zu führen“, heißt es in dem Statement weiter. „Wir sind unendlich dankbar für alles, was Dick Cheney für unser Land getan hat. Und wir sind unendlich gesegnet, diesen edlen Giganten von einem Mann geliebt zu haben und von ihm geliebt worden zu sein.“
Dick Cheney: Vom Stabschef zum Vizepräsidenten
Cheney hat in der US-Hauptstadt Washington eine beeindruckende Karriere hingelegt: In den 1970ern war er zunächst Stabschef im Weißen Haus unter Gerald Ford, später Kongressabgeordneter, Verteidigungsminister unter George Bush senior (1989-1993) und dann nach Jahren in der Privatwirtschaft Vize unter Bush Junior.
Während seiner Zeit als Nummer zwei im Weißen Haus hatte Cheney ein eher düsteres Image in der Öffentlichkeit – er galt als verschlossen, machthungrig und manipulativ. Aus der aktiven Politik zog er sich nach seinem Ausscheiden aus dem Amt zurück.

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Cheney bezeichnete Trump als „Feigling“
In seinen letzten Lebensjahren wurde Cheney, der nach wie vor ein konservativer Hardliner war, jedoch aufgrund seiner heftigen Kritik an Präsident Donald Trump, den er als „Feigling“ und größte Bedrohung für die Republik bezeichnete, in seiner Partei weitgehend isoliert.
Im Präsidentschaftswahlkampf 2024 gab er bekannt, dass er für die Demokratin Kamala Harris stimmen wolle – und nicht für Trump.
Cheney wurde 1941 im US-Bundesstaat Nebraska geboren, später zog er mit seiner Familie nach Wyoming. Er studierte Politikwissenschaft und war Vater zweier Töchter.
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Seine Tochter Liz Cheney war stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, der die Vorgänge vom 6. Januar 2021 untersucht hatte. Damals hatten von Trump nach der Wahl 2020 durch falsche Betrugsvorwürfe angestachelte Anhänger das Kongressgebäude gestürmt, um die Beglaubigung des Wahlsiegs von Joe Biden zu verhindern.
Der Ausschuss kam zu dem Ergebnis, dass Trump einen „ausgeklügelten“ Plan koordiniert habe, „um die Präsidentschaftswahlen zu kippen und die Übertragung der präsidialen Macht zu verhindern“. (Tsp/AFP/Reuters)
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