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Ein ukrainischer Soldat schaut aus einem Fahrzeug während einer Fahrt durch Bachmut (Symbolbild).

© AFP/Anatolii Stepanov

„Ein Schlachthaus auf beiden Seiten“: Prekäre Lage für ukrainische Truppen in Bachmut – Kiew schickt Elite-Einheiten

Ukrainische Soldaten in Bachmut seien von drei Seiten gefährdet, teilen britische Geheimdienste mit. Die Wagner-Gruppe meldet sogar schon die komplette Einkreisung der Stadt.

Die Situation der ukrainischen Verteidiger in der umkämpften Stadt Bachmut wird nach Einschätzung britischer Geheimdienste immer prekärer. Die ukrainischen Streitkräfte stünden angesichts der anhaltenden schweren Kämpfe dort unter erheblichem Druck, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Bachmut habe sich zum ukrainischen Vorposten entwickelt, der von drei Seiten durch russische Angriffe gefährdet sei. Russische Streitkräfte und Kämpfer der Söldnertruppe Wagner sollen den Briten zufolge weitere nördliche Vororte der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die ukrainische Armee setze in Bachmut nun Elite-Einheiten ein, hieß es in dem Bericht.

Der Kommandeur einer ukrainischen Armee-Einheit in Bachmut berichtet laut dem ukrainischen Internet-Kanal Espreso TV, Teile einiger Einheiten seien angewiesen worden, in sicherere Stellungen zu wechseln und beschreibt die Situation als „ein Schlachthaus auf beiden Seiten“. Der Anführer einer ukrainischen Drohneneinheit sagt in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video, seine Einheit sei zum sofortigen Rückzug aufgefordert worden.

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In den vergangenen 36 Stunden seien zwei Brücken zerstört worden, heißt es in dem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums weiter – darunter eine für Transporte und Nachschub wichtige Verbindungsbrücke, die von Bachmut aus in die Stadt Tschasiw Jar führte. Die Transportwege unter ukrainischer Kontrolle würden immer rarer.

Das russische Militär versucht seit Wochen, die Stadt zu erobern. Der Chef der dort eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sagte am Freitag, seine Kämpfer hätten die Stadt fast vollständig eingekesselt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die Stadt, die einst 74.000 Einwohner zählte, ist inzwischen weitgehend zerstört. Nach Schätzungen der Behörden leben dort noch rund 5000 Zivilisten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa/Reuters)

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