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Andreas Reckwitz ist Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

© Mario Heller/Tagesspiegel

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Wie umgehen mit der Zukunftsangst?: „Die zentrale Aufgabe besteht darin, klüger mit Verlusten umzugehen“

Der Soziologe Andreas Reckwitz spricht im Interview über die verbreitete Zukunftsangst westlicher Gesellschaften, den Erfolg von Populisten und einen anderen Umgang mit dem Tod.

Von Hans Monath

Stand:

Herr Reckwitz, 84 Prozent der Deutschen blicken laut einer Umfrage pessimistisch in die Zukunft. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus?
Das ist ein dramatischer Befund, und er gilt seit Jahren nicht nur für Deutschland, sondern für viele westliche Gesellschaften. Er zeigt, dass sich die Fortschrittserwartung massiv eingetrübt hat. Die Tendenz geht nun in Richtung dessen, was man Zukunftsverlust nennen kann. Zukunft wird für die Gesellschaften nicht mehr als ein Raum der offenen Möglichkeiten wahrgenommen, sondern als eine Zeit, die Verschlechterungen mit sich bringt – kommende Verluste.

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