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Bildungsforscherin über die KI-Kompetenz von Lehrern: „Wenn ihr euch nicht anstrengt, seid ihr raus“
Fußball-Avatare und digitale Assistenten im Unterricht? Bildungsforscherin Anke Weßels warnt Lehrkräfte: Wer jetzt nicht lernt, mitzulernen, verliert den Anschluss.
Stand:
Frau Weßels, Sie forschen zur Rolle Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung. Eine neue Studie zeigt für deutsche Schüler einen dramatischen Absturz in Mathe und Naturwissenschaften, der Lernrückstand beträgt im Schnitt ein Jahr. Kann KI da helfen?
Natürlich, wenn klug konzipierte KI-Tutorsysteme für das individuelle Lernen eingesetzt werden. Gerade im Mathematikunterricht müssen wir den Mut haben, neue Wege der Wissensvermittlung zu beschreiten. Was haben wir angesichts der Ergebnisse aus den vielen Bildungsstudien, die kontinuierlich sinkende Mathematikkompetenzen attestieren, denn zu verlieren? Bei einem Lernbot muss ich mich nicht schämen, eine Frage x-fach zu stellen und immer wieder nachzuhaken. Eine KI-Lösung bleibt höflich, ist nicht genervt, und ich kann angst- und schambefreit immer wieder nachfragen. Im Unterricht in der Klasse möchten sich viele Lernende aus verständlichen Gründen nicht outen. Sie schweigen bis hin zur Resignation.
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