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Die Sparkolumne: Boba Fett geht gar nicht
Die alten Lego-Star-Wars-Sets aus meinem Keller könnten mich endlich reich machen. Die Sache hat nur einen kleinen Haken.
Stand:
Es wird höchste Zeit, mal ein wenig Extra-Geld einzunehmen. Inspiriert hat mich meine Frau, die dauernd anderer Leute Krempel bei Ebay-Kleinanzeigen kauft. Also habe ich mich auf die Suche gemacht, welche Ware wir denn anbieten könnten.
Als Erstes stieß ich im Keller auf einen Sack voller Cowboys und Indianer. Mit denen habe ich mal als Kind die Lederstrumpf-Erzählungen nachgespielt. Mir wurde weh ums Herz. Nach ein wenig Suchen fand ich die dazugehörige Westernstadt aus Holz. Eigentlich hatte ich die ja für meine Kinder aufgehoben. Als ich dann wirklich welche hatte, interessierte sich keiner mehr für den Wilden Westen.
Inzwischen scheint sich der Leim aufgelöst zu haben, der die Blockhütten früher zusammenhielt. Ich fürchte, mit den alten Ruinen ist kein Geld mehr zu machen. Wegwerfen will ich sie aber auch nicht, hängen einfach zu viele Erinnerungen daran. Also habe ich sie wieder zurück in die Kiste getan, ganz nach unten. Denn wenn meine Frau die findet, ist ihr Schicksal besiegelt.
Die Faller-Autobahn brauche ich vielleicht noch
Als Nächstes fand ich meine alte Faller-Autobahn. Was habe ich mit der früher für Rennen veranstaltet. Einmal baute ich sie für meinen Sohn auf, war aber auch nicht so ein Erfolg. Zwar besorgte ich mir in einschlägigen Antiquariaten noch Zusatzteile, die ich immer schon haben wollte. Dann stellte sich jedoch heraus, dass der Junge einfach noch nicht alt genug und für meine fragilen Oldtimer viel zu grobmotorisch war.
Jetzt ist er groß und wohnt nicht mehr bei uns. Kurz dachte ich daran, die Anlage aufzubauen, einfach für mich, schreckte dann doch davor zurück. Wahrscheinlich würde ich wieder ein Höllengeld für irgendwelche Ersatzteile ausgeben. Verkaufen kommt auch nicht infrage. Vielleicht brauche ich die noch als Hobby, wenn ich mal in Rente gehe.
„Fass den Clone Turbo Tank nicht an“
Die Barbies unserer Tochter! Da war nun wiederum meine Frau dagegen. Die Kleine ist doch gerade erst groß geworden. Ob ich denn bei Trost sei, jetzt schon ihre Vergangenheit auf den Markt zu werfen.
So landete ich schließlich bei diversen Schachteln mit Lego-Star-Wars-Modellen. Bei Ebay stellte ich schnell fest, dass die inzwischen hoch gehandelt werden. Pro forma rief ich unseren Sohn an. „Papa“, sagte er, „nicht den Sternenzerstörer.“ – „Schön“, lenkte ich ein, „dann dieses braune Teil, von dem man nicht weiß, ob es ein Schiff sein soll.“ – „Die Barke von Jabba the Hutt! Lass sie in Ruhe. Und fass den Clone Turbo Tank nicht an. Und auch nicht Boba Fetts Slave I.“
Verwirrt legte ich auf. Ich muss mir wohl was anderes einfallen lassen.
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