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© picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Buber-Rosenzweig-Medaille 2024: Pianist Igor Levit wird für seinen Einsatz gegen Menschenfeindlichkeit geehrt

Mit Statements positioniert sich Igor Levit immer wieder gegen Extremismus und für Menschenwürde. Nun wird er mit einer christlich-jüdischen Auszeichnung geehrt.

Der Pianist Igor Levit (36) erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille 2024. Die christlich-jüdische Auszeichnung würdigt Levits Einsatz „gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit, seien es Antisemitismus, Rassismus oder andere Formen der Diskriminierung und für eine freie, demokratische und vielfältige Gesellschaft“, wie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Dienstag in Bad Nauheim mitteilte. Für Levit gehörten Musik und politisches Engagement zusammen. Er sei ein Ausnahmekünstler, der sich nicht einschüchtern lasse und die Würde und Freiheit jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stelle.

Levit wurde 1987 in der Sowjetunion geboren. Als er acht war, siedelte seine jüdische Familie nach Hannover über. Der Pianist gibt weltweit Konzerte und ist seit 2019 Professor für Klavier an der Musikhochschule Hannover. Mit Statements in Sozialen Medien und Konzerten positioniert er sich immer wieder gegen Extremismus, für Menschenwürde, Klimaschutz und zuletzt auch für Solidarität mit der Ukraine. 2018 gab er den Klassik-Echo aus Protest gegen die Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang zurück.

Die Auszeichnung wird am 3. März in Mainz zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ übergeben. Die Festrede hält die Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein.

Die Buber-Rosenzweig-Medaille würdigt seit 1968 Verdienste um eine Verständigung zwischen Christen und Juden. Sie ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt.

Träger der Medaille sind unter anderen die frühere Kanzlerin Angela Merkel, der Schriftsteller Navid Kermani und der Sportverband Makkabi Deutschland. Im Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit haben sich etwa 80 Gesellschaften zusammengeschlossen. Sie setzen sich für Austausch zwischen Christen und Juden sowie gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus ein. (dpa)

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