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Ramsis Kilani bei einer Rede

© Getty Images/AXEL SCHMIDT

Tagesspiegel Plus

Bühne für Terrorverharmloser in Berlin-Neukölln: Kulturzentrum Oyoun provoziert erneut den Eklat

Das Kulturzentrum Oyoun will am Freitag ausgerechnet einen notorischen Gewalt- und Terrorverharmloser bei sich auftreten lassen. Möglich ist das durch Steuergeld.

Sebastian Leber
Ein Kommentar von Sebastian Leber

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Es ist eine massive Provokation: Das umstrittene Neuköllner Kulturzentrum Oyoun will an diesem Freitag dem notorischen Gewalt- und Terrorverharmloser Ramsis Kilani eine Bühne geben. Kilani, der wegen seiner extremen Positionen erst kürzlich aus der Partei „Die Linke“ ausgeschlossen wurde, kämpft unter anderem dafür, dass der jüdische Staat Israel von der Landkarte verschwindet.

Laut Kilani besitze die Hamas zudem „das Recht auf militante Selbstverteidigung mit allen Mitteln“. Nach den Gräueltaten der Terrorgruppe vom 7. Oktober 2023 stellte Kilani öffentlich infrage, ob israelische Bürger überhaupt als Zivilisten zu behandeln seien, schließlich habe jeder Israeli irgendwann in seinem Leben den Wehrdienst geleistet.

Ausgerechnet dieser Aktivist soll nun am Freitag im Oyoun einen Vortrag halten zum Thema „Welche Strategie kann Palästina befreien?“.

Kilanis Auftritt in dem Kulturzentrum ist nur durch Geld der Steuerzahler möglich. Zwar hatte die Senatsverwaltung die direkte finanzielle Förderung des Oyoun bereits zum vergangenen Jahreswechsel gestoppt. Die Betreiber machten dennoch weiter und blieben. Somit hat das Oyoun die öffentliche Hand allein im laufenden Jahr 370.000 Euro gekostet. So viel musste das Land für Miete, Betriebs- und Nebenkosten an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zahlen.

Die Entscheidung des Oyouns, Ramsis Kilani eine Bühne zu geben, lässt zudem erahnen, was in den kommenden Wochen auf die Stadt zukommen könnte. Denn die Betreiber müssen die Immobilie zum Jahresende räumen. Dass dies geräuschlos passiert, darf bezweifelt werden.

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