
© Smina Bluth, Bearbeitung: Tagesspiegel
Psychologe Bertolt Meyer über den Hass auf das Andersartige: „Die AfD kompensiert Scham mit Wut“
Bertolt Meyer kam mit einem Arm zur Welt, ist queer und hat Ausgrenzung erfahren. Er forscht zu den Ursachen, warum sich immer mehr Menschen an „denen da oben“ rächen wollen.
Stand:
Herr Meyer, Sie sind mit nur einem Arm geboren, doch erst in der Schulzeit empfanden Sie das als Behinderung, nachdem Ihre Lehrerin dies ungeschickt kommuniziert hatte. Das Gefühl, anders zu sein, kam erst so spät?
Es ist zumindest die erste Erfahrung von vielen, die ich erinnern kann. Ausgrenzung wird wahrscheinlicher in einer Lebensphase, in der das soziale Umfeld wichtig ist, das sind Schulzeit und Pubertät. Da ist das Dazugehören zu Seinesgleichen ganz besonders wichtig, weil man umgeben ist von Leuten, die man sich nicht ausgesucht hat. Wenn man da heraussticht, ist es schon besonders unangenehm.
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