zum Hauptinhalt
Ein Teenager sitzt mit geschlossenen Augen an einem Tisch und hält dabei einen Löffel in eine Müslischüsssel.

© Getty Images/Vyacheslav Dumchev

Tagesspiegel Plus

Eine Stunde mit Bus und Bahn zur neuen Schule: „Ein solch langer Weg ist eine Zumutung“

Einmal quer durch die Stadt, um am Gymnasium zu lernen: Für viele Berliner Kinder ist das trotz Bestnoten Realität. Wie wirkt sich das auf sie aus? Ein Kinderpsychiater hat Antworten.

Von Maja Sommerhalder

Stand:

Herr Bielas, für Zwölfjährige gilt in Berlin eine Stunde Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln als zumutbar. Sehen Sie das auch so?
Ein solch langer Weg ist eine Zumutung! Im Alter von zwölf Jahren beginnt die Pubertät. Müssen die Kinder dann plötzlich durch die ganze Stadt pendeln, ist das ein krasser Einschnitt in einer Zeit voller körperlicher und seelischer Veränderungen. Die lange Fahrt geht auf Kosten der Lebensqualität. Das frühe Aufstehen entspricht nicht der Biologie von Jugendlichen. Es ist inkompatibel mit ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus: Sie sind Eulen, gehen spät ins Bett und schlafen morgens länger. Konzentrations- oder Lernschwierigkeiten sind Folgen des Schlafmangels.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })